Neue Krankheit

Ärzte warnen vor einer Brexit-Psychose

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In Großbritannien trat ein völlig neues Krankheitsbild ab.

Ein nicht identifizierter Mann aus Großbritannien wurde im Juli 2016 – rund drei Wochen, nachdem das Vereinigte Königreich für den Brexit gestimmt hatte – in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Patient mittleren Alters hörte Stimmen und glaubte, ausspioniert zu werden.
 

Wahnvorstellungen

„Er war verwirrt, aufgeregt und sagte, er könne Stimmen hören“, schreibt Dr. Mohammad Zia Ul Haq Katshu in der Medizinfachzeitschrift BMJ Case Reports. „Der Patient habe Wahnvorstellungen gehabt und war paranoid. Er glaubte, er würde ausspioniert und jemand wolle ihn töten.“ 
 
Die Ehefrau des Patienten erzählte den Ärzten, dass ihr Mann bereits in der Vergangenheit Probleme damit gehabt habe, mit politischen Ereignissen umzugehen. „Neben meinen eigenen Ängsten vor dem Brexit war es auch eine Zeit, in der ein Freund von mir große Angst davor hatte, was in den USA geschah. Wir redeten viel über soziale Medien und Rassismus“, wird der Mann in der Studie zitiert.
 

Erheblicher psychischer Stress

Nur zwei Wochen später war der Patient „vollständig genesen“ und hatte  bis zum Juni 2019 keine psychotischen Episoden mehr. Dr. Katshu glaubt daher, dass politische Ereignisse erheblichen psychischen Stress verursachen können. Der Arzt warnt nun vor einem völlig neuen Krankheitsbild. 
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