Kurz vor der Horror-Tat

Bahnhof-Killer postete Foto seines eigenen Sohnes

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Schweizer Polizei wollte Habte A.  verhaften, weil er seine Nachbarin mit Umbringen bedrohte.

Die abscheuliche Tat wühlt ganz Europa auf: Der 40-jährige Eritreer Habte A., selbst Vater von drei Kindern, stieß am Montag am Hauptbahnhof Frankfurt einen Buben (8) und dessen Mutter (40) vor den einfahrenden ICE. Die beiden waren gerade auf dem Weg in den Urlaub nach Österreich. Dort wollten sie auch die Schwester (12) des Buben treffen, die mit einer Tante vorausgefahren war.

Bub vor ICE in Frankfurt gestoßen - tot Frankfurt hauptbahnhof
© APA/dpa/Frank Rumpenhorst
Frankfurt Hauptbahnhof: Auf Gleis 7 stieß Habte A. eine Mutter und ihren Sohn vor einen einfahrenden Zug.

Die Opfer hatte der Täter wahllos ausgesucht. Er wollte töten. Das Kind wurde vom Zug erfasst und starb. Die Mutter konnte sich nach dem Sturz auf das Nebengleis retten. Nach der Wahnsinnstat versuchte der Afrikaner, auch eine 78-jährige Seniorin in den Tod zu stoßen. Sie konnte sich wehren, erlitt eine Schulterverletzung. Passanten stellten den Killer. Alle fragen sich jetzt: Weshalb tötete er?

Wie der Schweizer Blick berichtet, soll Habte A. kurz vor seiner Horror-Tat ein Foto seines eigenen Sohnes auf Facebook gepostet haben. Das Posting wurde demnach am Sonntag Nachmittag, als der 40-Jährige schon auf der Flucht war, veröffentlicht. 

Habte A. galt bis zum Juli 2019 als "Beispielfall gelungener Integration".

Afrikaner galt als Musterbeispiel für Integration

Deutschlands Innenminister Horst Seehofer sprach von einem „kaltblütigen Mord“. Ein solches Ereignis mache fassungslos und „trifft uns mitten ins Herz“. Dieter Romann (57), Chef der deutschen Bundespolizei, sagt über den Afrikaner:

  • 1980 in Eritrea geboren, gelernter Bauschlosser.
  • 2006 flüchtete er in die Schweiz. Asylantrag. Dieser wurde 2008 gewährt. Er bekam einen Job bei den Zü­richer Verkehrsbetrieben. Die Schweizer Behörden bezeichneten ihn als „Beispielfall gelungener Integration“. Im Magazin des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks vor zwei Jahren wurde er als Musterbeispiel porträtiert.
  • Seit Jänner 2019 war er in Krankenstand. Wegen psychischer Probleme.
  • Bis zum 25. Juli 2019 blieb 
er polizeilich unauffällig. An diesem Tag rastete er aber aus. Er bedrohte mit einem Messer seine Nachbarin, würgte sie. Er wollte sie umbringen.
  • Seither war Habte A. in der Schweiz zur Festnahme ausgeschrieben. Doch er konnte nicht verhaftet werden. Er setzte sich ab. Zuerst nach Basel, dort nahm er den Zug nach Frankfurt in Deutschland.

Als er am Montag zum Bahnkiller wurde, war er völlig nüchtern. Ein Alkoholtest nach seiner Verhaftung ergab 0,0 Promille. Auch hatte er keine Drogen genommen. Nur einen Tag vor seiner Horror-Tag postete Habte A. auf Facebook ein Foto seines eigenen Sohnes. Zu seinem Motiv wollte Habte A. nichts sagen, er schweigt.

Sicherheit

Seehofer erklärte, er wolle die Sicherheit auf den Bahnhöfen erhöhen. Er plant eine erhöhte Polizeipräsenz, mehr Überwachungskameras. Ähnliches planen die ÖBB.(wek)

Video zum Thema: ICE-Attacke: Seehofer gibt Statement ab

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