Terror-Prozess

Bali-Bomber Patek droht Todesstrafe

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Bei den Anschlägen auf Nachtclubs kamen 202 Menschen ums Leben.

In Indonesien hat der letzte große Terrorprozess um die verheerenden Anschläge vor fast zehn Jahren auf der Ferieninsel Bali begonnen. Angeklagt ist Umar Patek (45), der laut Anklage den Sprengstoff für die Bomben herstellte. Bei den Anschlägen auf Nachtclubs kamen 202 Menschen ums Leben, darunter 88 australische Touristen und sechs Deutsche.

"Patek ist hochgefährlich, er hat viele Menschen ermordet", sagte einer der Ankläger beim Prozessauftakt vor Gericht in Jakarta. "Seine Rolle in den Bali-Anschlägen war weniger wichtig als beschrieben", meinte dagegen sein Anwalt. Patek hat seine Beteiligung in Verhören zugegeben. Er erschien mit Vollbart, weißem muslimischen Gewand und Kopfbedeckung vor Gericht. Er war dem Richter gegenüber höflich und lächelte gelöst. Nachdem der Richter den Fall nach Anklageverlesung auf Montag vertagte, schüttelte Patek allen Anklägern die Hand - an der einzigen Staatsanwältin ging er dagegen vorbei.

Patek war einst der meistgesuchte Mann Asiens. Die US-Behörden hatten ein Kopfgeld von einer Million Dollar (758.208 Euro) auf ihn ausgesetzt. Er wurde im Jänner 2011 in Abottabad in Pakistan festgenommen . Dort spürten US-Kommandos wenige Monate später auch Osama bin Laden auf, den Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida, und erschossen ihn.

Patek ist Indonesier und soll Mitglied der Terrororganisation Jemaah Islamiyah sein, die in Indonesien zahlreiche Anschläge verübt hat. Er ist unter anderem wegen Mordes, Bombenbau, Waffenbesitzes angeklagt. Ihm droht die Todesstrafe. Drei andere Bali-Bomber waren im November 2008 hingerichtet worden. Patek werden weitere Terroranschläge zur Last gelegt, darunter Sprengstoffanschläge auf Kirchen Weihnachten 2000, bei denen 16 Menschen ums Leben kamen.

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