Augfrund einer Kommunikationspanne lag der Mann so lange tot in seiner Wohnung.
Wegen einer Kommunikationspanne ist ein Mann in Aschaffenburg fast zwei Wochen lang tot in seiner Küche liegen geblieben, ohne bestattet zu werden. Grund dafür war ein Missverständnis zwischen Polizei und Stadtverwaltung, wie beide Behörden am Mittwoch bestätigten. Die Verwaltung dachte, die Polizei habe die Leiche des 73-Jährigen bereits abtransportieren lassen - das hatte sie aber nicht getan.
Nach Polizeiangaben fanden Beamte den toten Pensionisten am Mittwoch vor Pfingsten, als sie auf den Hinweis eines Nachbarn hin die Tür zu seiner Wohnung aufbrachen. Nachdem ein Notarzt einen natürlichen Tod festgestellt hatte, gingen die Polizisten daran, Angehörige des Toten zu ermitteln. Da sie davon ausgingen, diese schnell informieren zu können, ließen sie den Leichnam in der Wohnung liegen.
"Nicht entschuldbares Missverständnis"
Die Behörden wurden auf ihren Fehler erst aufmerksam, als eine Nichte des Pensionisten nachforschte. Bei der Öffnung der Wohnung nach zwölf Tagen sei den schließlich informierten Bestattern "stechender Gestank" entgegengeschlagen, schrieb das "Main-Echo", das über den Fall zuerst berichtet hatte. Die Polizei sprach von einem "nicht entschuldbaren Missverständnis". Der Vorgang soll nun detailliert aufgearbeitet werden, damit derlei Kommunikationspannen künftig nicht mehr vorkommen. Der Leichnam wurde inzwischen eingeäschert.