Afghanin und Sohn (5) verstecken sich

»Bitte rettet meinen Sohn«

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Kaum an der Macht, haben die Taliban begonnen, ihr Terror-Regime zu installieren. 

Kabul. Es müssen Tausende sein, die seit Tagen von Angst getrieben den Flughafen in Kabul belagern. Für sie gibt es kein Zurück mehr, hinter ihnen warten die Taliban-Schergen. Mädchen ab 12 Jahren droht in Zwangsehen Vergewaltigung, den Helfern der US-Truppen der Tod.

Hausdurchsuchungen mit biometrischen Geräten

Während ihrer zwanzigjährigen Präsenz in Afghanistan wurde jeder, der mit den Amerikanern zusammenarbeitete – Dolmetscher, Techniker etc. – einem Sicherheitscheck unterzogen. Es wurden Fingerabdrücke genommen, ein Scan der Netzhaut gemacht, die biometrischen Daten zusammen mit einem Foto gespeichert.

Mit sogenannten HIIDE-Geräten (Handheld Interagency Identity Detection Equipment) konnten die Amerikaner die Identität jederzeit überprüfen. Laut einem Bericht der BBC sind den Taliban diese HIIDE-Geräte jetzt in die Hände gefallen.

Damit haben die Taliban Zugang zum biometrischen Speicher der USA, in dem alle Afghanen erfasst sind, die für sie gearbeitet haben. Reuters zitiert bereits erste Augenzeugen, die von Hausdurchsuchungen der Taliban mit „Biometrie-Maschinen“ berichten. Erste Exekutionen finden bereits statt, wie der Fall des Polizeichefs von Badghis, H.M.Achakzai, zeigt, der als Taliban-Hasser galt.

Taliban registrieren alle Frauen für Zwangsehen

Frauen. Gegenüber ÖSTERREICH sagte die Austro-Afghanin Manizha Tschany, die mit ihren Verwandten in Kontakt steht, dass die Taliban derzeit alle Frauen zur Registrierung zwingen. Sie wollen wissen, wer wieviele Kinder hat und welche davon Mädchen sind, um sie ab dem 12. Lebensjahr an ältere Männer und Kämpfer zwangsverheiraten zu können.

„Diese ‚Ehen‘ sind eine Form der Vergwaltigung. Die Mädchen wissen das. In der Nachbarschaft meiner Tante haben sich Mädchen mit Rattengift das Leben genommen. Auch meine beiden minderjährigen Cousinen haben Selbstmordversuche unternommen. Meine Tante konnte sie aber stoppen“, sagt Tschany. Für diese Menschen ist die Flucht aus Afghanistan die letzte Chance, sie werden daher weiter am Flughafen ausharren.
 

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