USA

Boston-Bomber schuldig gesprochen

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Dem 21-jährigen Dzhokhar Tsarnaev droht nun die Todesstrafe.

Der überlebende Attentäter des Bostoner Marathonlaufs, Dzhokhar Tsarnaev, ist schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen an einem US-Bundesgericht sahen es am Mittwoch nach gut elfstündigen Beratungen als erwiesen an, dass Tsarnaev im April 2013 gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan den Anschlag mit drei Toten und mehr als 260 Verletzten verübte.

Dzhokhar hat demnach mit seinem Bruder zwei Bomben am Zieleinlauf des berühmten Sportereignisses gezündet. Er sei zudem auch am Tod eines Polizeibeamten während der Flucht beteiligt gewesen.



Todesstrafe droht
In einem zweiten Prozessabschnitt geht es nun darum, ob der 21-Jährige zum Tode verurteilt wird oder lebenslang ins Gefängnis muss. Nach der gut einmonatigen Verhandlung hatten sich die sieben Frauen und fünf Männer der Jury am Dienstag zur Urteilsfindung zurückgezogen. Mit dem Schuldspruch war gerechnet worden, weil auch Tsarnaevs Anwälte eine Beteiligung ihres Mandanten eingeräumt hatten.

Die Verteidigung argumentierte allerdings, dass der junge Student unter dem Einfluss seines sieben Jahre älteren Bruders gestanden sei. So will sie die Todesstrafe abwenden. Dzhokhar war vier Tage nach dem Anschlag festgenommen worden, Tamerlan bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen.

   Die Ankläger hatten Dzhokhar Tsarnaev in dem Prozess als islamistischen Terroristen dargestellt. "Er wollte dieses Land terrorisieren. Er wollte Amerika bestrafen", sagte Staatsanwalt Aloke Chakravarty bei seinem Schlussplädoyer am Montag. Die Tsarnaev-Brüder stammen aus einer tschetschenischen Familie und waren als Kinder in die Vereinigten Staaten eingewandert. Dzhokhar Tsarnaev ist seit 2012 US-Staatsbürger.
 

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