Das Escort-Girl sitzt seit Sonntag in Haft. Für ihre Freilassung bietet sie Informationen an.
Nastya Rybka sitzt seit Sonntag in Thailand in Haft. Die hübsche Weißrussin hofft, dass die USA intervenieren und für ihre Freilassung sorgen. Denn das Escort-Girl will Informationen über Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit der Russland-Affäre haben. Die Geschichte wirkt wie aus einem Hollywood-Film, soll aber echt sein.
Rybka war die Gespielin des Oligarchen Oleg Deripaska. Die beiden verbrachten unter anderem einige Tage auf der Yacht des Oligarchen, der beste Kontakte mit dem Kreml pflegt. Ebenfalls mit an Bord: der russische Vizepremier Sergej Prichodko. Das alles dokumentierte Rybka auf ihrem Instagram-Profil, wo sie sonst hauptsächlich offenherzige Fotos postete.
Dank ihrer Postings wurde Putin-Kritiker Alexei Nawalny auf das pikante Naheverhältnis von Deripaska zu Prichodko aufmerksam. Prichodko soll von Deripaska geschmiert worden sein - garniert mit Nastya Rybka als "Dessert". Aber die Affäre hat auch eine internationale Dimension: laut Nawalny sind Deripaska und Prichodko die Verbindungsmänner zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und dem Kreml gewesen.
Trumps damaliger Wahlkampf-Manager Paul Manafort wurde demnach von Deripaska angestellt, um Putins Interessen zu vertreten. Manafort wurde seit 2006 von Deripaska bezahlt und soll bei dem Russen tief verschuldet sein. Welche Gefälligkeiten es dafür gegeben hat, darüber lässt sich aber natürlich nur spekulieren.
Dann wurde es erst wirklich wild: Rybka berichtete von Gruppenvergewaltigungen auf der Yacht, nahm das aber wieder zurück. Deripaska drohte Nawalny und Rybka zu verklagen, die russische Medienbehörde sperrte Nawalnys Website. Das alles war vor einigen Wochen, langsam beruhigte sich alles wieder. Zumindest bis jetzt.
Denn jetzt meldete sich Rybka aus einem thailändischen Gefängnis. Dort sitzt sie, weil sie in Pattaya einen Sex-Workshop geleitet hat. Noch auf der Fahrt ins Gefängnis postete sie ein Instagram-Video in dem sie erklärt: "Ich bin die einzige Zeugin und das fehlende Glied in der Verbindung zwischen Russland und den US-Wahlen – die lange Kette zwischen Deripaska, Prichodko, Manafort und Trump. Im Austausch gegen Hilfe der US-Nachrichtendienste und eine Garantie für meine persönliche Sicherheit bin ich bereit, die nötigen Informationen nach Amerika, Europa oder in ein anderes Land zu liefern, das mich aus dem Thai-Gefängnis holt."
Für Rybka ist klar, dass Russland hinter ihrer Verhaftung steckt. Sie fürchtet, nach Russland ausgeliefert zu werden. Deshalb appelliert sie: "Bitte USA, rettet mich vor Russland." Pikant: Die Washington Post hat herausgefunden, dass Nikolai Patruschew, der ehemalige Direktor des russischen Geheimdienstes, in Thailand ist.