Das Geld für französische Satirezeitung soll an Opferfamilien fließen.
Die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" hat nach dem islamistischen Anschlag vom Jänner mit zwölf Toten 4,3 Millionen Euro an Spenden bekommen. Das Geld solle an die Opferfamilien ausgezahlt werden, erklärte die Leitung der Satirezeitung am Montag.
Das französische Justizministerium sei gebeten worden, eine Kommission einzuberufen, die über die genaue Verteilung der erhaltenen Spenden entscheiden solle. Demnach kam das Geld von 36.000 Spendern aus 84 Ländern.
Islamisten töteten zwölf Menschen
Zwei schwerbewaffnete Islamisten hatten am 7. Jänner die Redaktionsräume der für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Satirezeitung gestürmt. Sie töteten zwölf Menschen, darunter einige der bekanntesten Zeichner von "Charlie Hebdo". Der Anschlag löste Entsetzen und Anteilnahme aus, weltweit brachten Menschen mit dem Spruch "Ich bin Charlie" (Je suis Charlie) ihre Solidarität zum Ausdruck. Eine Ausgabe der Überlebenden eine Woche nach dem Anschlag wurde rund acht Millionen Mal verkauft - ein Rekord in der französischen Pressegeschichte.
Streit innerhlab der Redaktion
Inzwischen herrscht in der Redaktion aber Streit. 15 der rund 20 Mitarbeiter von "Charlie Hebdo" verlangen eine neue Führungsstruktur und wollen als Aktionäre an der Satirezeitung beteiligt werden. Hintergrund ist auch die Frage, wie mit den Einnahmen seit dem Anschlag umgegangen werden soll. Seit Jänner machte "Charlie Hebdo" durch Verkäufe einen Gewinn von rund zwölf Millionen Euro vor Steuern.
Vor dem Anschlag waren jede Woche rund 30.000 Exemplare von "Charlie Hebdo" verkauft worden, die Zeitung litt seit Jahren unter schweren finanziellen Sorgen. Von der letzten Ausgabe wurden 170.000 Exemplare verkauft, längerfristig rechnet die Satirezeitung mit wöchentlich 100.000 verkauften Exemplaren.