Viele auf unbezahlten Urlaub geschickt

Coronavirus: Piloten kehren chinesischen Airlines den Rücken

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 Die hochbezahlten ausländischen Piloten chinesischer Fluglinien bekommen die Auswirkungen des Coronavirus in der Volksrepublik zu spüren.

Peking. Einige wurden in den unbezahlten Urlaub geschickt und warten auf eine Besserung der Lage, wie mehrere Piloten Reuters berichteten.
 
"Im Moment sind wir alle in unseren Heimatländern", sagte ein Flug-Kapitän von China Southern, der namentlich nicht genannt werden wollte. Einem Piloten bei Tianjin Airlines, die zur HNA Group gehört, wurde mitgeteilt, dass es mindestens drei bis vier Monate dauern werde, bis die Piloten zurückgeholt würden. Er habe daher bei einer anderen ausländischen Fluggesellschaft angeheuert, sagte er.
 
"Wir haben festgestellt, dass Piloten im Jänner und Februar nach Australien zurückgekehrt sind und sich nach neuen Jobs umschauen", beschreibt Kirsty Ferguson, Leiterin des in Sydney ansässigen Personaldienstleisters Pinstripe Solutions, die Situation. Ein ausländischer Pilot bei der ebenfalls zu HNA gehörenden Fuzhou Airlines sagte ebenfalls, er sei in unbezahlten Urlaub geschickt worden und befürchte, dass das von Dauer sein könnte. Er suche bereits nach Jobs in der Nähe seiner Heimat, aber bisher zahlten die sich nicht aus.
 
Ausländische Piloten können in China mehr als 300.000 Dollar (mehr als 277.000 Euro) pro Jahr verdienen, was das Land zu einem der bestbezahlten Märkte der Welt macht. In den vergangenen Jahren hat der Flugverkehr in China und damit auch die Nachfrage nach Fachpersonal stark zugenommen.
 
Laut Boeing wird China in den nächsten 20 Jahren weitere 124.000 Piloten brauchen, da eine wachsende Mittelschicht die Nachfrage nach Flugreisen steigert. Doch das Vertrauen hat gelitten.
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