Deutschlands Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) setzt im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auf eine Kompromisslösung ohne Gegenattacken.
"Wir sind als Europäer geschlossen und entschlossen, unsere Interessen zu vertreten", sagte er der "Bild am Sonntag". Aber: "Wir brauchen jetzt keine weiteren Provokationen, sondern ernsthafte Verhandlungen."
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Darüber habe er mit US-Finanzminister Scott Bessent beraten, sagte Klingbeil. "Die US-Zölle gefährden die amerikanische Wirtschaft mindestens genauso stark wie die deutsche und europäische Wirtschaft. Dieser Handelskonflikt schadet allen und muss schnell beendet werden."
US-Präsident Trump hatte der EU am Freitag mit Strafzöllen von 50 Prozent auf Importe aus Europa ab 1. Juni gedroht. Ob sie tatsächlich in Kraft treten werden, ist unklar. Mit der EU sei es schwierig, über das Thema Handel zu reden, schrieb Trump. "Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts." Der US-Präsident behauptete weiters, die Europäische Union sei in erster Linie gegründet worden, um die USA im Handel auszunutzen.
Trump hatte seine Äußerungen wie schon oft vorher auf seiner Plattform Truth Social gepostet - und nicht etwa auf einer Pressekonferenz, bei der kritische Fragen von Journalisten zu seinen Behauptungen möglich gewesen wären. Der US-Präsident hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht - und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič sagte nach einem Gespräch mit der US-Seite, die EU sei entschlossen, noch einen "Deal" zu erreichen, der für beide Seiten gut sei.