Ein Gespräch mit CBS-Moderator John Dickerson endete abrupt und mit einem Rausschmiss.
Das Verhältnis zwischen US-Präsidenten Donald Trump und den Medien ist zutiefst zerrüttet. Sein Umgang mit kritischen Fragen brachte ihm einen zweifelhaften Ruf ein. In einem Interview mit CBS-Moderator John Dickerson bestätigte er diesen wieder. Es endete sogar mit dem Abbruch des Gesprächs.
Der Grund für diesen Schritt war das wiederholte Nachfragen Dickerson zu der Behauptung Trumps, dass Obama seinen späteren Nachfolger abhören ließ. Am 4. März erhob Trump diese Vorwürfe in einem Tweet. Diese Mutmaßungen seien von Mitarbeitern Obamas und auch US-Sicherheitsdiensten zurückgewiesen worden. Es wurden bis heute keine Beweise für diese Behauptung gefunden.
Als Dickerson das Interview auf dieses Thema lenkte, sagte Trump: "Ich denke, unsere Seite wurde sehr stark belegt und jeder spricht darüber. Und um ehrlich zu sein, man sollte darüber sprechen."
Allerdings wollte der Präsident dann plötzlich nicht mehr darüber sprechen. Dickerson blieb stur und sagte: "Ich frage, weil Sie keine Fake News wollen. Ich will es von Präsident Trump hören." Daraufhin antwortete Trump: "Sie müssen mich nicht fragen. (…) Ich habe meine Meinungen und Sie haben Ihre". Als Dickerson erneut nachfragte, wurde es dem Präsidenten zu viel. "Das reicht. Danke sehr", sprach er und beendete das Gespräch damit, dass er sich an seinen Schreibtisch im Oval Office begab und Dickerson damit unmissverständlich eine Aufforderung zum Gehen verpasste.
Ein leichtes Interview war es schon zuvor nicht. Der Präsident ließ keine Gelegenheit aus, um den Journalisten zu attackieren. "Wissen Sie, es ist lustig, wenn die falschen Medien berichten, die Mainstream-Medien – manchmal sind das auch Sie", sagte er zuvor. Dickerson fragte entgeistert: "Sie meinen mich persönlich?"
"Ihre Show. Ich liebe sie. Ich nenne Sie 'Entstellung der Nation' (Deface the nation)", erwiderte Trump. Dies soll ein Wortspiel mit Dickersons Sendung "Face the nation" (zu Deutsch: "Die Nation konfrontieren") sein. Der Grund für das Interview waren die ersten 100 Tage des Präsidenten im Amt.