Bundespräsident Gauck:

"Einwanderer sollen sich mehr einmischen"

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"Wir brauchen mehr Begegnungen zwischen den alten und neuen Deutschen."

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat die Zuwanderer in Deutschland aufgefordert, sich mehr in die Gesellschaft einzumischen. "Noch immer engagieren sich zu wenige Migranten in Parteien, Sportvereinen, im Elternbeirat oder in Gemeinde- und Stadträten", sagte Gauck am Dienstag bei einem Besuch in Offenbach.

"Das Leben vieler, zu vieler Einwanderer, findet abseits des Lebens der Mehrheitsgesellschaft und ohne Einfluss auf das politische Leben statt." Nicht in allen Zuwanderermilieus werde außerdem der Bildung die nötige Aufmerksamkeit geschenkt.

Trennlinie

Andererseits würden Migranten noch immer oft diskriminiert. "Wir brauchen mehr Begegnungen zwischen den alten und neuen Deutschen", sagte Gauck. Die entscheidende Trennlinie in Deutschland verlaufe aber nicht zwischen Einheimischen und Zugewanderten. "Die entscheidende Trennlinie verläuft zwischen Demokraten und Nicht-Demokraten, zwischen jenen, die eine offene, demokratische Gesellschaft verteidigen wollen und werden, und jenen, die die Meinungsfreiheit nur ausnutzen, um Zwietracht, Hass und Gewalt zu säen."

Das deutsche Staatsoberhaupt hatte zuvor mit Schülern über das Zusammenleben in Deutschland diskutiert. Offenbach ist die Stadt mit dem deutschlandweit höchsten Ausländeranteil.

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