Barbarisch

Erdogan empört Israel mit Hitler-Sager

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Schon vor zwei Jahren hatte Erdogan mit einer Hitler-Äußerung in Israel für Entrüstung gesorgt

In einem Interview mit dem israelischen Fernsehen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Festlegung in der Frage vermieden, ob er die Taten Adolf Hitlers oder Israels barbarischer finde. "Ich billige nicht, was Hitler getan hat, und ich billige nicht, was Israel tat", sagte Erdogan in dem am Montag ausgestrahlten Interview.

"Wenn es um den Tod so vieler Menschen geht, ist es nicht angebracht zu fragen, wer nun barbarischer war." Erdogan beteuerte in dem Interview, er sei sich "sehr bewusst", wie heikel der Umgang mit dem Thema Hitler in Israel sei. Für ihn sei es aber "unmöglich, die hunderte, tausende Menschen zu vergessen, die starben, als Israel Gaza angegriffen hat".

Vor zwei Jahren hatte Erdogan mit einer Hitler-Äußerung in Israel für Entrüstung gesorgt. Er hatte damals gesagt, Israels militärisches Vorgehen gegen die Palästinenser im Gazastreifen übertreffe selbst Hitlers Barbarei.

Nach jahrelanger Eiszeit in den Beziehungen hatte die Türkei erst vor wenigen Tagen nach langer Unterbrechung wieder einen Botschafter für Israel ernannt. Trotz erheblicher politischer Differenzen planen beide Länder derzeit ein großes gemeinsames Pipelineprojekt.
 

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