Afrika

Erneut Soldaten-Unruhen in Burkina Faso

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Seit der Regierungsauflösung am Freitag ist die Lage noch angespannter.

Ungeachtet der Ablösung des Armeechefs infolge einer Meuterei der Präsidentengarde in Burkina Faso haben unzufriedene Soldaten ihre Proteste in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. In der Hauptstadt Ouagadougou gingen Soldaten aus zwei Kasernen auf die Straße und gaben Schüsse in die Luft ab, wie Augenzeugen berichteten. Der Grund für die Proteste war zunächst unklar. Aus der Präsidentengarde, in der die Erhebung gegen die Regierung begonnen hatte, wurden keine weiteren Zwischenfälle gemeldet.

Armeechef am Freitag abgelöst
Burkina Fasos Staatschef Blaise Compaore hatte am Freitagabend die Regierung aufgelöst und einen neuen Armeechef bestimmt. Damit reagierte er auf die Meuterei in seiner Präsidentengarde, die am Vorabend ausgebrochen war. Soldaten hatten in die Luft geschossen und Geschäfte geplündert. Außerdem steckten sie Häuser mehrerer Offiziere in Brand, darunter das Haus des nun abgesetzten Armeechefs Dominique Djindjere. Die Soldaten forderten die Auszahlung von Wohnungs- und Lebensmittelprämien. Nach Armeeangaben erfolgten die Zahlungen am Freitag. Wegen der Meuterei hatte Präsident Compaore in der Nacht zum Freitag für mehrere Stunden die Hauptstadt verlassen.

Seit Wochen Unruhen
Compaore ist seit Wochen mit Unruhen konfrontiert. Ende März hatten Soldaten aus Wut über die Verurteilung von Kameraden in Vergewaltigungsprozessen in mehreren Städten des Landes zu Waffen gegriffen, Läden geplündert und einige ihrer inhaftierten Kameraden befreit. Außerdem gingen burkinische Studenten auf die Straße, nachdem im Februar ein Kommilitone während einer Demonstration in der Stadt Koudougou getötet worden war. Vor einer Woche demonstrierten zudem zehntausende Menschen in Ouagadougou und anderen Städten gegen den Präsidenten. Compaore regiert das westafrikanische Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, seit einem Militärputsch 1987.

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