Folgen

Experte: Darum geht Putins Drohnen-Strategie nach hinten los

In den vergangenen Tagen und Wochen haben Drohnenüberflüge in Europa für erhebliche Unruhe gesorgt.  

Besonders betroffen war Deutschland: Gleich zweimal legten Drohnen den Münchener Flughafen lahm. Auch in anderen Ländern wie Polen, Norwegen oder Dänemark wurden vermehrt Drohnensichtungen gemeldet.

Der frühere australische General und Militärstratege Mick Ryan sieht darin eine gezielte russische Strategie, um Unsicherheit und Angst in Europa zu verbreiten. Doch er glaubt, dass dieser Plan nach hinten losgehen könnte. „Russland könnte diese Drohnenangriffe zwar beabsichtigen, auf europäische Politiker und Bürger könnten sie jedoch den gegenteiligen Effekt haben“, erklärt Ryan.

Putin
© Getty

Anstatt Europa zu spalten, könnten die Attacken laut Ryan zu mehr Zusammenhalt führen. Solche Angriffe könnten bei europäischen Staats- und Regierungschefs „zu einer stärkeren Entschlossenheit führen, nicht nur die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, sondern auch die Ukraine sowie andere NATO-Initiativen zur Abschreckung gegen russische Aggression zu unterstützen“.

"Miserabler Stratege"

„Putin hat in diesem Krieg unter Beweis gestellt, dass er ein miserabler Stratege ist“, so der Ex-General. Ryan vermutet, dass die russische Führung auf Annahmen über Europas Reaktionen setze, „die vor fünf Jahren vielleicht noch zutreffend waren, heute aber nicht mehr zutreffen“.

Zudem interpretiert Ryan die ungleichmäßige Verteilung der Drohnenüberflüge als bewusste russische Taktik, um die EU zu spalten. „Nicht jedes Land scheint die Bedrohung für so groß oder so dringlich zu halten wie die osteuropäischen Länder. Dies ist wahrscheinlich russische Absicht … Warum sollte man eine Drohne über Rom oder Paris fliegen lassen, wenn man damit rechnen kann, dass die russische Bedrohung derzeit heruntergespielt wird und die EU in dieser Frage spaltet?“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten