US-Sicherheitswahn

Fluggäste saßen stundenlang fest

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Mehrere Personen wurden ohnmächtig. Es waren nicht genügend Zöllner verfügbar.

Wegen strenger US-Sicherheitsbestimmungen haben Passagiere nach einem Transatlantikflug stundenlang auf der Rollbahn festgesessen. Zollbeamte hätten damit gedroht, die gestrandeten Reisenden auf der Stelle festzunehmen, sollten sie die Maschine verlassen, teilte die Fluggesellschaft Virgin Atlantic am Donnerstag mit. Passagiere berichteten, an Bord sei es während des vierstündigen Aufenthalts immer heißer geworden, sie hätten im Dunkeln dagesessen, und manche seien ohnmächtig geworden.

Nicht genügend Mitarbeiter verfügbar
Ein Airline-Sprecher teilte mit, ein Zollbeamter habe den Passagieren in der Nacht auf Mittwoch das Aussteigen verboten, weil nicht genug Mitarbeiter zur Verfügung gestanden hätten, um die Reisenden abzufertigen. Es habe zwei Stunden gedauert, bis endlich genug Zöllner dagewesen seien.

Die US-Zollbehörde wies die Vorwürfe zurück. Sie sei zu spät verständigt worden. Der Flughafenbetreiber teilte mit, am Dienstagabend sei nur ein Grenzbeamter im Dienst gewesen. Die Maschine sollte von London nach Newark im Staat New Jersey fliegen, wurde dann wegen eines Sturms aber zum Internationalen Flughafen von Windsor Locks in Connecticut umgeleitet. Eine US-Regelung, wonach Passagiere nicht länger als drei Stunden auf dem Rollfeld festsitzen dürfen, gilt nicht für internationale Flüge.

Passagiere sitzen sechs Stunden in Prestwick fest
Einen ähnlichen Vorfall gab es am Donnerstag am Glasgower Flughafen Prestwick. Eine Maschine von RyanAir war laut "The Sun" sechs Stunden lang auf der Rollbahn gestrandet. Die 160 Passagiere an Bord litten unmenschliche Qualen.

Die Crew erzählte den Insassen, dass sie keine Erlaubnis für das Abwerfen der Gepäckstücke hatten. Ohne Freigabe könnten sie das Flugzeug nicht verlassen. Die Maschine war wegen eines Streiks in Frankreich schon verspätet in Prestwick eingetroffen. Dann nahm das Chaos seinen Lauf.

Polizei retten Situation
In der überhitzten Maschine gingen die Getränke aus. Wegen Beschränkungen durfte kein Wasser verkauft werden. Kinder schrien, die Stimmung drohte zu kippen. Als dann eine einzige Flasche Wasser an Bord gebracht wurde, die aber für den Piloten bestimmt war, stand die Situation kurz vor der Eskalation.

Erst als Polizisten mit Snacks und Wasser erschienen beruhigten sich die Passagiere. Die Retter wurden wie Helden gefeiert. Nach knapp sechs Stunden waren die Qualen beendet und die Freigabe erteilt.

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