Justiz-Skandal in USA

Frau nach 22 Jahren Todeszelle endlich frei

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Nach 8.678 Tagen fuhr die in Berlin geborene Amerikanerin Debra Milke in die Freiheit.

ÖSTERREICH erlebte, als sich die Stahltore des Maricopa-County-Frauengefängnisses in Phoenix (Arizona) öffneten und die Ex-Todeskandidatin auf 250.000 Dollar Kaution freigelassen wurde. Milke wurde am 3. Dezember 1989 wegen Beihilfe zum Mord an ihrem Sohn Christopher (†4) verhaftet. Seither gab es nichts als gesiebte Luft, vor zehn Jahren wäre sie fast exe­kutiert worden.

Justizskandal: Korrupter Cop erfand Geständnis

Die Akte Milke ist ein Justizskandal: Milkes damaliger Freund James Styers hatte dem Buben drei Kugeln in den Kopf gejagt. Der korrupte „Detective“ Armando Saldate glaubte jedoch, Milke hätte Styers und einen Kumpanen angestiftet, da sie 5.000 Dollar Versicherung kassieren wollte.

Saldate „erfand“ Milkes Geständnis, sie wurde zum Tod verurteilt. Im März verwarf ein Berufungsgericht das Urteil. Die Staatsanwaltschaft will den Mordprozess zwar wiederholen, doch Milke hat gute Chancen auf den endgültigen Freispruch.
Seit Freitag ist sie frei. „Oh mein Gott“, sagt sie zu ihrer Anwältin, als sich die Zellentüre öffnete. Milke wäre ängstlich gewesen, welche Welt sie draußen erwarte. Ihre krebskranke Mutter Renate Janka ist am Weg in die USA. Nun kann sie die ergraute Debra erstmals an sich drücken.

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