Libyen

Gaddafi gibt UN keine Garantien

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Unterdessen hat die NATO ihre Luftoperationen fortgesetzt.

Die Vereinten Nationen haben vom libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi keine Sicherheitsgarantien erhalten, um die Hilfe für die Menschen in Misrata (Misurata) und anderen belagerten Städten zu ermöglichen.

Büro in Tripolis, keine Sicherheit für Korridor
"Wir haben Zusicherungen erhalten, dass wir ein Büro in Tripolis eröffnen können, aber keine Garantien für die Eröffnung eines humanitären Korridors, um den Menschen in Misurata zu helfen", sagte die UN-Nothilfe-Koordinatorin Valerie Amos am Montag in der von den Aufständischen kontrollierten Stadt Benghazi (Bengasi). Amos hatte am Sonntag Gespräche mit der libyschen Führung in Tripolis geführt.

Auf ihre Forderungen nach einer Waffenruhe sei man ebenfalls nicht eingegangen, sagte Amos. Sie hoffe trotzdem, dass es den Helfern der Vereinten Nationen gelingen werde, in den nächsten Tagen zumindest festzustellen, wie die Lage in den belagerten Städten im Westen des Landes ist und wo die Not am größten ist. Amos hatte in Tripolis unter anderem den Regierungschef Baghdadi al-Mahmoudi (Mahmudi) getroffen.

In Misrata fehlt es an vielem
Die UN-Nothilfe-Koordinatorin sagte, in Misrata fehle es an Lebensmitteln, Medikamenten und Trinkwasser. Am Montag gingen in der belagerten Stadt nach UN-Angaben rund 900 Menschen an Bord - vor allem Ghanaer und verletzte Libyer, um per Schiff nach Benghazi gebracht zu werden. Mehr als 3.000 Ausländer warteten noch darauf, in Sicherheit gebracht zu werden. Misrata liegt im Westen Libyens und ist die größte unter den von Gaddafi-Truppen belagert Städten. Hilfsgüter gelangen inzwischen nur noch auf dem Seeweg dorthin.

NATO bombt weiter
Flugzeuge der internationalen Truppen haben am Sonntag über Libyen 60 Kampfeinsätze geflogen und nach Angaben der NATO dabei eine Reihe wichtiger Ziele zerstört. In der Umgebung der umkämpften Stadt Misrata (Misurata) seien vier Luftabwehrradars zerstört worden, heißt es in einer Mitteilung der NATO vom Montag. Alleine in der Nähe von Tripolis seien sieben Munitionsbunker vernichtet worden.

Weitere Munitionsbunker seien unweit von Syrte und von Zintan getroffen worden. Nach Angaben der NATO liegt die Zahl der Kampfeinsätze seit Übernahme der Einsatzleitung durch die NATO zum Monatsbeginn bei 1.110.

Am Sonntag hätten zwei Schiffe mit der Entladung von Hilfsgütern begonnen, bei fünf anderen sei das Entladen noch im Gange. Auch drei Flugzeuge mit humanitärer Hilfe seien angekommen.

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