Wie geht es weiter?

Gaza: Experte warnt vor Libanon-Szenario

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas ist die Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten groß. 

Es bleiben jedoch Fragen offen, ob die Waffenruhe und der Austausch zu einem dauerhaften Frieden führen werden. Grundlage ist ein 20-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump, der allerdings noch nicht vollständig ausverhandelt ist. Das betrifft etwa die künftige Verwaltung des Gazastreifens und das Schicksal der Hamas, die die israelische Forderung nach Entwaffnung ablehnt.

Für Michael Milshtein von der Universität Tel Aviv ist die Hamas weiterhin der wichtigste Player im Gazastreifen. „Intern macht ihr niemand die Macht streitig. Die Gaza-Führung wird zudem sofort versuchen, die Organisation wieder aufzubauen“, so der Experte im Interview mit der NZZ. Die Terror-Organisation werde im Hintergrund weiter die Macht behalten.

Libanon-Szenario

Laut Milshtein steuert der Gazastreifen auf ein ähnliches Szenario wie der Libanon hin. Auch dort gibt es zwar eine Regierung, im Hintergrund übt aber die Hisbollah die Macht aus. „So wird es auch in Gaza sein, weil die Hamas der wichtigste Machtfaktor bleibt“, so der Experte.

Israel werde laut Milshtein die Situation in Gaza genau beobachten. „Sobald wir Planungen für einen Terrorangriff oder Waffenschmuggel registrieren, schlagen wir zu. Auch wenn ein Waffenstillstand herrscht“, so der Experte.

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