Trauriges Schicksal

Hamas-Massaker-Überlebender nimmt sich das Leben

Seine Freundin war am 7. Oktober 2023 vor seinen Augen ermordet worden. Jetzt, zwei Jahre später, hält er den seelischen Schmerz nicht mehr aus und nimmt sich das Leben. Auf Instagram findet man noch alte Pärchen-Fotos... 

Der Suizid eines Überlebenden des Hamas-Massakers beim Nova-Musikfestival hat in Israel am Samstag Schock und Trauer ausgelöst. Der Leichnam von Roei Shalev, dessen Freundin bei dem Angriff am 7. Oktober 2023 vor seinen Augen getötet worden war, wurde israelischen Medienberichten zufolge nördlich von Tel Aviv entdeckt. Er hatte zuvor in Online-Netzwerken seine Suizid-Gedanken öffentlich gemacht.

"Brenne innerlich" 

"Ich kann diesen Schmerz nicht mehr ertragen. Ich brenne innerlich ... Ich möchte nur noch, dass der Schmerz aufhört", schrieb Shalev auf Instagram. Wenige Stunden später wurde am Freitagabend seine Leiche in seinem ausgebrannten Auto nördlich von Tel Aviv entdeckt.

Shalevs Freundin Mapal Adam war beim Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 vor seinen Augen beim Nova-Musikfestival in Südisrael ermordet worden. Die beiden hatten noch versucht, sich unter Autos zu verstecken, als die radikalislamischen Kämpfer ihren beispiellosen Angriff auf Südisrael starteten.

Auf Instagram häufen sich in den vergangenen Stunden immer mehr Beileidsbekundungen aus aller Welt. "Jetzt seid ihr wieder zusammen zwei Engel im Himmel", schreibt ein User, dem sich viele anschließen. 

Auch Mutter beging Suizid

Zwei Wochen nach dem Massaker beging bereits Shalevs Mutter Suizid. Israelischen Medienberichten zufolge stand sie Adam sehr nahe und war über deren Tod am Boden zerstört.

Bei dem brutalen Überfall der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen waren am 7. Oktober 2023 an verschiedenen Orten Israels mehr als 1200 Menschen getötet worden - mehr als 370 davon beim Nova-Festival. 251 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion ging Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 67.000 Menschen getötet.

Am Freitagmittag war im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten, nachdem Israel und die islamistische Hamas einem ersten Teil eines US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen binnen 72 Stunden sämtliche noch im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freikommen. 20 sind nach jüngsten Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu noch am Leben, 27 sind tot.

( S E R V I C E - Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at. Kriseninterventionszentrum Wien: https://kriseninterventionszentrum.at/- Leitfaden unter: https://go.apa.at/j97Ug2EY )

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