Geheimdienst schlägt Alarm

Geheimakte: Neuer Flüchtlingsstrom nach Europa

Teilen

Immer mehr junge Afrikaner wollen nach Europa. So läuft ihre Flucht. 

Immer mehr Flüchtlinge versuchen, über Marokko nach Europa zu kommen. Erst am Sonntag hatten mehr als 300 Afrikaner von Marokko aus versucht, die rund sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden, teilte die Vertretung der spanischen Regierung in Melilla mit. 200 sei es gelungen, EU-Gebiet zu erreichen. Ein Migrant ist dabei ums Leben gekommen.

Wie die BILD-Zeitung berichtet, schlägt der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) nun Alarm: Immer mehr Jugendliche ohne Perspektive machen sich auf dem Weg nach Europa. Sie werden dabei „Generation Boza“ (übersetzt: Sieg) genannt, weil sie dies meist beim Erreichen Europas schreien. Dabei sind die jungen Männer dabei völlig naiv und träumen davon, in Europa zu Reichtum zu kommen.

Schleuser-Netzwerk

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende notleidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara einer Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

In Marokko agiert dabei ein brutales Schleuser-Netzwerk. Laut BND steuern rund 20 Schleuser-Chefs die Flüchtlingsströme aus Marokko. Insgesamt können sie rund 6.000 Flüchtlinge pro Monat nach Europa bringen.

Kosten

Den Migranten werden dabei verschiedene Modelle angeboten. Für rund 1.000 Euro bekommt ein Migrant drei Versuche, es nach Spanien zu schaffen. Für 2.000 Euro gibt der Schleuser sogar eine Garantie, es in die EU zu kommen. Wer 4.000 Euro zahlen kann, bekommt sogar eine „VIP-Schleusung“ von Mali nach Europa in nur sechs Tagen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.