Geheimdienste warnen

Nach dem Krieg wird Putin noch gefährlicher

Die Bedrohung für den Westen werde nach Kriegsende sogar noch steigen.

Auch wenn sich die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine unter Vermittlung der USA in die Länge ziehen, wird der Krieg in der Ukraine wohl früher oder später enden. Die russische Gefahr ist dann aber noch nicht gebannt.

„Die Bedrohung für uns wird im Fall eines Endes der Kämpfe in der Ukraine steigen“, schlägt der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur gegenüber der BILD Alarm. Die 800.000 russischen Soldaten werden „nicht einfach nach Hause gehen“, sondern wohl neue Aufgaben zugewiesen bekommen.

Westliche Geheimdienste befürchten, dass Putin seine Verbände nach dem Ende des Ukraine-Krieges rasch an die Grenzen von Finnland und den baltischen Staaten verlegen wird. Auch die Militärinfrastruktur sei in den vergangenen Monaten schon darauf vorbereitet worden, berichten Experten. Alles deute darauf hin, dass sich Putin auf eine Konfrontation mit dem Westen vorbereite.

Putin will den Westen herausfordern

Experten warnen den Westen davor, Schwäche zu zeigen oder sogar die russischen Eroberungen in der Ukraine anzuerkennen. „Sollten wir die besetzten Gebiete juristisch oder faktisch anerkennen, übernähmen wir gewissermaßen Russlands Job“, wird ein Offizieller in der BILD zitiert. „Russland versteht Schwäche als Chance für weitere Eroberungen.“

Der Thinktank International Institute for Strategic Studies (IISS) warnte zuletzt sogar davor, dass Russland bereits 2027 in der Lage sein könnte, die NATO-Verbündeten, insbesondere die baltischen Staaten, militärisch erheblich herauszufordern.

Zuvor hatte sich bereits Bruno Kahl, der Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes, ähnlich geäußert. „Ein frühes Kriegsende in der Ukraine befähigt die Russen, ihre Energie dort einzusetzen, wo sie sie eigentlich haben wollen, nämlich gegen Europa“. Im schlimmsten Falle könnte es bereits in zwei Jahren zu einer ersten Konfrontation kommen.

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