sieben Jahre nach schrecklicher Tat

Gruppenvergewaltigung in Indien: Todesstrafe wird vollstreckt

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Mehr als sieben Jahre nach der brutalen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in der indischen Hauptstadt Neu Delhi wird die Todesstrafe gegen vier Täter am Freitag vollstreckt.

Neu-Delhi. Ein Gericht in Neu Delhi habe den letztmöglichen Antrag auf Verschiebung der Hinrichtung durch den Strang abgelehnt.

Dies sagte die Anwältin der Familie des Opfers am Donnerstag. Die Täter hätten nun alle ihre rechtlichen Mittel ausgeschöpft. Der Fall der 23-jährigen Physiotherapie-Schülerin Jyoti Singh hatte in Indien und international für Entsetzen gesorgt. Die junge Frau wurde im Dezember 2012 überfallen, als sie mit einem Freund nach dem Kino in einem Bus nach Hause fahren wollte.

Der Freund wurde von sechs Angreifern zusammengeschlagen und beraubt, Singh vergewaltigt und mit einer Eisenstange schwer misshandelt. Nach mehr als einer Stunde warfen die Männer ihre Opfer an einer Hauptstraße aus dem Bus und versuchten sogar noch, sie zu überfahren. Singh starb fast zwei Wochen später an schwersten inneren Verletzungen in einem Krankenhaus in Singapur.

Am Freitag wird Todesstrafe  vollstreckt

Die Hinrichtung von vier Tätern war bereits drei Mal verschoben worden. Sie ist nun für Freitag um 5.30 Uhr (1.00 MEZ) angesetzt. Der Anführer der Gruppe war 2013 nach einem mutmaßlichen Suizid tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden. Ein anderer Beteiligter war zur Tatzeit erst 17 Jahre alt und wurde deshalb zu drei Jahren Haft verurteilt. Er kam bereits 2015 wieder frei.

Singhs Mutter Asha Devi begrüßte die Entscheidung des Gerichts gegen eine erneute Verschiebung. Die Seele ihrer Tochter werde nun "endlich in Frieden ruhen", sagte sie.

In Indien sitzen rund 400 Menschen in der Todeszelle. Seit 2015 wurde aber keine Hinrichtung vollstreckt.

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