Korruptionsaffäre

Guatemala: Präsident Perez tritt zurück

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Nach Erlass von Haftbefehl ist Otto Perez nun zurückgetreten.

In der Korruptionsaffäre in Guatemala ist Staatschef Otto Perez am Donnerstag zurückgetreten. Perez habe diese Entscheidung getroffen, um auf die gegen ihn eingeleiteten Maßnahmen reagieren zu können, sagte sein Sprecher Jorge Ortega. Kurz zuvor war gegen Perez Haftbefehl erlassen worden.

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Mit dem Rücktritt wolle Perez "auf individuelle Weise" auf die gegen ihn eingeleiteten Schritte reagieren, sagte Ortega. Zuvor hatte Perez' Anwalt Cesar Calderon bereits angekündigt, dass sich der Staatschef "stellen" und mit den Ermittlern zusammenarbeiten werde.

Die Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, dass Perez seine Amtsvollmachten verliere, sobald Untersuchungshaft angeordnet sei. Das Parlament des mittelamerikanischen Landes hatte am Dienstag die Immunität des konservativen Politikers aufgehoben und damit den Weg für eine Strafverfolgung freigemacht.

Perez wird von der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft und UNO-Ermittlern beschuldigt, einer der führenden Köpfe eines Korruptionsnetzwerks beim Zoll gewesen zu sein. Gegen Schmiergelder sollen Importeuren Zollabgaben in Millionenhöhe erlassen worden sein. Seit April verlangten Demonstranten bei wöchentlichen Massenprotesten seinen Rücktritt. Perez beharrte aber darauf, bis zum Ende seines Mandats Mitte Jänner im Amt zu bleiben. Bei der am Sonntag bevorstehenden Präsidentschaftswahl durfte Perez aus verfassungsrechtlichen Gründen ohnehin nicht wieder antreten.

 
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