Gegen Spritpreiserhöhung

Haitis Premier trat nach Protesten zurück

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Lafontant kam Amtsenthebung durch ein Misstrauensvotum zuvor.

Der Ministerpräsident von Haiti ist nach anhaltender Kritik wegen einer unpopulären Entscheidung zu einer Benzinpreiserhöhung zurückgetreten. Jack Guy Lafontant habe seinen Rücktritt am Samstag vor dem Parlament des Karibikstaats bekannt gegeben, berichtete der "Miami Herald". Der Politiker kam demnach einer Amtsenthebung durch ein Misstrauensvotum durch die Unterkammer des Parlaments zuvor.

Er habe seinen Rücktritt dem Präsidenten des Landes auf der Insel Hispaniola mitgeteilt, so Lafontant.

Gewalttätige Proteste

Vor rund einer Woche waren bei gewalttätigen Protesten gegen eine geplante Erhöhung der Treibstoffpreise mehrere Menschen ums Leben gekommen. Demonstranten steckten in der Hauptstadt Port-au-Prince Straßensperren in Brand, plünderten Geschäfte, attackierten Hotels an und zündeten Autos an. Vereinzelt fielen Schüsse. Die Flughäfen des Landes wurden geschlossen. Die Regierung nahm die Preiserhöhung von bis zu 50 Prozent daraufhin vorerst zurück.

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die Bevölkerung leidet unter Massenarbeitslosigkeit und seit drei Jahren unter einer Inflationsrate von mehr als 13 Prozent.

Das Land hat sich noch nicht von dem verheerenden Erdbeben erholt, bei dem 2010 etwa 200.000 Menschen ums Leben gekommen waren. In der Folge starben tausende weitere durch eine Cholera-Epidemie. Der Hurrikan "Matthew" im Jahr 2016 richtete weitere schwere Schäden in dem bitterarmen Karibikstaat an.

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