Heute, am 10. Oktober, steht alles im Zeichen der geistigen Gesundheit. Der sogenannte World Mental Health Day wird seit 1992 begangen. Er wurde vom Weltverband für Psychische Gesundheit (WFMH) gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführt.
Ziel ist es, das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu stärken und die Hemmschwelle zu senken, über seelische Belastungen zu sprechen. In Österreich wird der Aktionstag unter anderem vom Fonds Gesundes Österreich unterstützt. Dieses Jahr liegt der Fokus besonders auf Stress am Arbeitsplatz und den Folgen für das seelische Wohlbefinden. Immer mehr Menschen fühlen sich durch hohe Anforderungen, Unsicherheit und Leistungsdruck überfordert.
Psychische Gesundheit in Österreich
Psychische Erkrankungen sind längst keine Randerscheinung mehr. Fachleute betonen, dass sich die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. Depressionen, Angstzustände und Erschöpfungszustände zählen mittlerweile zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle. Auch Kinder und Jugendliche sind stark betroffen. Viele von ihnen kämpfen mit Überforderung, Leistungsdruck und Zukunftsangst. Eltern und Lehrkräfte berichten, dass immer mehr junge Menschen psychologische Unterstützung brauchen.
Zahlreiche Expertinnen und Experten kritisieren, dass es nach wie vor zu lange dauert, bis Betroffene einen Therapieplatz bekommen. Besonders im ländlichen Raum ist das Angebot begrenzt. Wer auf eine Therapie angewiesen ist, muss oft viele Wochen oder Monate warten.
Zahlen und Fakten aus Österreich
- Rund 11,4 % aller krankheitsbedingten Fehlzeiten entstehen durch psychische Leiden.
- Etwa jeder fünfte Erwachsene in Österreich ist innerhalb eines Jahres betroffen.
- Bei Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil bei etwa 25 %.
- Die Wartezeit auf eine kassenfinanzierte Therapie beträgt oft mehrere Wochen oder sogar Monate.
- Die häufigsten Diagnosen sind Depressionen, Angststörungen und stressbedingte Erschöpfung.
(Quellen: gesundheit.gv.at, OEGPP, OTS, Pro Mente Austria)
Warum das Thema alle betrifft
Psychische Probleme können jeden treffen – unabhängig von Alter, Beruf oder Lebenssituation. Viele Menschen haben in ihrem Umfeld jemanden, der mit seelischen Schwierigkeiten kämpft. Auch Angehörige tragen oft eine große Belastung, weil sie helfen wollen, aber nicht wissen, wie. Wenn über psychische Gesundheit offen gesprochen wird, kann das Leid verringert werden. Eine frühzeitige Behandlung hilft nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch dem Umfeld und letztlich der gesamten Gesellschaft.