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Prozess in Coburg

Horror-Mutter gesteht: "Ich habe meine Babys getötet"

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Insgesamt wurden acht tote Babys gefunden. Wie viele sie umgebracht hat, wisse sie aber nicht mehr.

Vor dem Landgericht Coburg hat am Dienstag der Prozess um die acht toten Babys aus Wallenfels begonnen. Eine 45 Jahre alte Frau aus der oberfränkischen Kleinstadt ist wegen vierfachen Mordes angeklagt, ihr 55 Jahre alter Ehemann wegen Beihilfe zu den Taten. Die Mutter der Kinder zeigte sich geständig.

Babys in Handtücker gewickelt und versteckt

Sie habe die acht Neugeborenen in Handtücher gewickelt und versteckt - egal, ob sie Lebenszeichen gezeigt hätten oder nicht, sagte der Verteidiger am Dienstag für die Angeklagte. Die Frau wisse nicht mehr genau, wie viele Säuglinge unmittelbar nach der Geburt lebten, schilderte der Verteidiger. Es seien zwei, drei oder vier gewesen. Um den Kopf der Neugeborenen habe sie die Handtücher immer etwas enger gewickelt. Die Schwangerschaften habe die Frau jedes Mal so verdrängt, dass sie von den Geburten überrascht gewesen sei - auch weil ihr Mann keine Kinder mehr habe bekommen wollen. Der Vater wollte zu den konkreten Vorwürfen nichts sagen und machte nur Angaben zu seiner Person.

Mitte November waren in dem Haus der Familie in der oberfränkischen Kleinstadt acht tote Babys entdeckt worden. Der Fund hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft der Mutter vor, vier der Babys vorsätzlich umgebracht zu haben. Dem Vater legt sie zur Last, ihr dabei geholfen zu haben. Demnach wollten die Angeklagten ohne Einschränkung durch weitere Kinder leben. Die beiden, die sich wenige Wochen vor dem Leichenfund getrennt hatten, haben noch drei gemeinsame lebende Kinder und jeweils zwei weitere aus erster Ehe.

Vier Fälle ungeklärt

Bei vier der in Wallenfels (Landkreis Kronach) gefundenen Babyleichen konnte der Staatsanwaltschaft zufolge nicht geklärt werden, ob die Kinder nach der Geburt tatsächlich lebten und auch lebensfähig waren. Daher sind diese nicht Teil der Anklage. "Es wird ein außergewöhnlicher Prozess, wegen der vielen toten Kinder", hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft vor Monaten gesagt.

Die sterblichen Überreste der Neugeborenen waren in Plastiksackerln und Handtücher gewickelt und in einem Abstellraum versteckt. Wenig später wurde die Mutter gefasst, die sich mit ihrem neuen Lebensgefährten im nahen Kronach in einer Pension aufgehalten hatte. Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstermine vorgesehen, alle im Juli.

 

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