Irak

Kurden starten Offensive gegen IS

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Luftangriff auf IS -  50.000 Jesiden auf der Flucht.

Kurdische Milizen haben nach den Gebietsverlusten vom Wochenende einen Gegenangriff auf Kämpfer der extremistischen Bewegung Islamischer Staat (IS) gestartet. Die Gefechte konzentrierten sich auf ein Gebiet rund 40 Kilometer südwestlich der kurdischen Regionalhauptstadt Arbil.

Extremisten des Islamischen Staats hatten am Wochenende weitere Städte im Nordirak erobert, wo sich auch die autonome Kurdenregion befindet.

Luftangriff auf IS
Die irakische Luftwaffe bombardierte nach eigenen Angaben eine Gerichtsverhandlung der IS im nordirakischen Mossul und tötete dabei 60 Menschen. Nach Angaben aus Krankenhäusern und von Augenzeugen starben bei dem Luftangriff etwa 50 Menschen, die in einem provisorischen Gefängnis der Islamisten eingesperrt gewesen waren.

50.000 Jesiden auf der Flucht
Infolge der Kämpfe seien rund 50.000 Mitglieder der religiösen Minderheit der Jesiden geflüchtet, sagte Yawar. Die Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft hielten sich auf einem Berg in der Nähe der Stadt Sinjar versteckt. Dort drohe ihnen der Hungertod, sollten sie nicht binnen 24 Stunden gerettet werden. Die IS-Kämpfer halten Yeziden für "Teufelsanbeter" und "Ungläubige". In den vergangenen Tagen wurden Dutzende Anhänger der monotheistischen Religion von Jihadisten hingerichtet.

Angesichts der militärischen Erfolge der IS haben die Kurden und die Zentralregierung in Bagdad ihren Streit beigelegt und arbeiten militärisch zusammen. Iraks umstrittener Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat die Luftwaffe angewiesen, die kurdischen Kämpfer zu unterstützen. Die nach einem eigenen Staat strebenden Kurden haben ein autonomes Gebiet im Nordosten Iraks unter Kontrolle, das von der Bagdader Regierung nicht als eigenständig anerkannt wird. Kritiker werfen al-Maliki vor, den Erfolg von IS ermöglicht zu haben, weil er die Sunniten in seinem Land benachteilige.
 

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