Terror-Angriff

Armee: Noch immer Hamas-Kämpfer in Israel

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Einen Tag nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat Israels Sicherheitskabinett am Sonntag offiziell den Kriegszustand erklärt.

Tel Aviv/Gaza. Das Sicherheitskabinett in Israel hat den Kriegszustand ausgerufen. Dies teilte am Sonntag das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit. Nach den schwersten Angriffen der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas nahm Israel den Gazastreifen massiv unter Beschuss. Dort kamen laut palästinensischen Behörden mindestens 413 Menschen ums Leben. Die Zahl der Todesopfer in Israel lag dortigen Medienangaben zufolge bei mindestens 700.

 

Mehr als 2.000 weitere seien verletzt worden, teilte das Pressebüro der israelischen Regierung am Sonntag auf Facebook mit. Das Gesundheitsministerium in dem Palästinensergebiet meldete seinerseits mindestens 2.200 Verletzte im Gazastreifen.

Da Israel am Sonntag kurzzeitig auch von der Islamisten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon angegriffen wurde, wuchs die Furcht vor einem Flächenbrand in der Region, vor dem etliche Staaten bereits gewarnt haben.

Israelische Gegenangriffe

In der Nacht auf Sonntag hatten israelische Luftangriffe Wohnblocks, Tunnel, eine Moschee und Häuser von Hamas-Funktionären im Gazastreifen getroffen. Mehr als 300 Menschen, darunter 20 Kinder, wurden durch die israelischen Gegenangriffe getötet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu schwor "mächtige Rache für diesen bösen Tag". Im Süden Israels kämpften die Armee auch am Sonntag immer noch an einigen Orten gegen Hamas-Extremisten.

Israel: Soldat an der Grenze zum Libanon
© APA/AFP/JALAA MAREY
× Israel: Soldat an der Grenze zum Libanon

Am Samstag hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas überraschend einen Großangriff auf Israel aus der Luft, vom Boden und vom Meer aus begonnen. Sie feierte Tausende Raketen ab, Hunderte Kämpfer drangen durch die massiven Grenzbefestigungen vom Gazastreifen nach Israel ein. Sie töteten zahllose Zivilisten in grenznahen Ortschaften und entführten offenbar mehrere Dutzend Menschen in den Gazastreifen. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Ausländer.

Das israelische Militär erklärte, es habe die Kontrolle über die meisten Infiltrationspunkte zurückgewonnen, Hunderte von Angreifern seien getötet und Dutzende weitere gefangen genommen. Mittlerweile seien Zehntausende von Soldaten in der Umgebung des Gazastreifens stationiert, in dem 2,3 Millionen Palästinenser leben. Israel hatte die Stromversorgung für das Küstengebiet bereits am Samstag unterbrochen. Israels Militär und der Geheimdienst stehen in der Kritik, weil sie den blutigsten Überfall seit Jahrzehnten nicht verhindern konnten. Der Angriff traf Israel offensichtlich völlig unvorbereitet.

Rückendeckung aus Europa und den USA

Israel erhielt von Staaten wie den USA und aus Europa Rückendeckung. US-Präsident Joe Biden bekräftigte, sein Land werde Israel immer den Rücken stärken. Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte Israel Solidarität zu. Der 43-Jährige habe am Nachmittag mit Netanyahu telefoniert, teilte eine Regierungssprecherin in London mit. Sunak habe Netanyahu jegliche Unterstützung angeboten, die Israel benötige. "Er hat bekräftigt, dass das Vereinigte Königreich klar an der Seite Israels steht gegen diese Terrorakte", hieß es in der Mitteilung.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte am Sonntag auf "Twitter (X)" mit, dass er Netanyahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er erinnerte daran, dass die Ukraine angesichts des russischen "Terrors" selbst erfahre, was Krieg bedeute und daher mit dem Volk Israels fühle.

Überwachung israelischer Einrichtungen in Österreich

Etliche arabische Staaten gaben Israel wegen der Siedlungspolitik vor allem im Westjordanland die Verantwortung für die Eskalation. Die Überwachung israelischer Einrichtungen in Österreich und anderen Ländern Europas wurde verstärkt. Auch in Deutschland wurde laut Innenministerin Nancy Faeser der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen verstärkt. Auch Frankreich erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen rund um Synagogen und jüdische Schulen. In Ägypten wurden zwei israelische Touristen erschossen.

Netanyahu: "Wir werden mächtige Rache nehmen"

"Wir werden mächtige Rache für diesen schwarzen Tag nehmen", sagte Ministerpräsident Netanyahu. "Unser Feind wird einen Preis zahlen, wie er ihn noch nie erlebt hat." Die Hamas habe einen grausamen Krieg begonnen. "Die Hamas will uns alle umbringen. Sie ist ein Feind, der Mütter und Kinder in ihren Häusern, in ihren Betten ermordet." Ein Militärsprecher sagte, man sei im Kriegszustand. Israel könne Hunderttausende Reservisten mobilisieren und sei auch auf einen Krieg an seiner Nordfront gegen die Hisbollah vorbereitet, die wie auch die Hamas bereits mehrere Kriege gegen Israel geführt hat.

Hamas-Terror gegen Israel

Rakete aus Gaza - abgefeuert am Morgen des 7. Oktober.

Ausgebrannte Autos in Aschkelon, einer Hafenstadt mit 140.000 Einwohnern im Südbezirk von Israel.

Brennendes Wohnhaus in Tel Aviv nach dem Raketenbeschuss aus Gaza.

Palästinenser übernehmen einen israelischer Merkava-Kampfpanzer, kurz nachdem sie am 7. Oktober die Grenze gestürmt haben.

Hamas-Schlächter tragen den Leichnam des 19-jährigen Ahmad Awawda, der am Vortag bei Kämpfen mit Israels Armee getötet wurde.

Israelische Soldaten in Aschkelon.

Zerstörung in Aschkelon.

Israelischer Yasur-Kampfhubschrauber über Tel Aviv.

Israelische Soldaten in Sderot, einer 26.000-Einwohner-Stadt an der Grenze zum Gaza-Streifen.

Journalisten und israelische Soldaten in Sderot am 8. Oktober.

Hamas-Chef Ismail Haniyeh sagte, der Angriff werde sich auf das Westjordanland und Jerusalem ausweiten. "Dies war der Morgen der Niederlage und der Demütigung für unseren Feind, seine Soldaten und seine Siedler." Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sagte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa in einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken, dass die "Ungerechtigkeit", die den Palästinensern widerfahre, den Konflikt mit Israel zu einer "Explosion" treibe. Der Iran bezeichnete die Angriffe als Selbstverteidigung der Palästinenser und rief muslimische Länder auf, sich auf deren Seite zu stellen. Im Nahen Osten gab es Demonstrationen zur Unterstützung der Hamas. Dabei wurden israelische und US-Flaggen verbrannt.

UN-Dringlichkeitssitzung einberufen 

Brasilien hat als derzeitiger Vorsitzender des UN-Sicherheitsrates eine Dringlichkeitssitzung für Sonntag einberufen. Der türkische Außenminister Hakan Fidan telefonierte mit seinen Amtskollegen aus Katar, Saudi-Arabien, Ägypten, Iran und der palästinensischen Seite. Dabei sei der Konflikt erörtert worden, hieß es. Gespräche gab es zudem unter anderem auch zwischen Saudi-Arabien und den USA sowie zwischen Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien.

"Resultat langjähriger Unterdrückung"

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, reiste zu Gesprächen über die Eskalation im Nahost-Konflikt nach Moskau. Russland hatte dem Westen nach dem Hamas-Angriff auf Israel vorgeworfen, die Verhandlungen für eine Friedenslösung im Rahmen des sogenannten Nahost-Quartetts zu blockieren. Es seien angemessene Verhandlungen nötig, um die Schaffung eines unabhängigen Palästinenser-Staates in den Grenzen von 1967 mit einer Hauptstadt in Ost-Jerusalem zu ermöglichen. Zu den Vermittlern im Nahost-Quartett gehören die USA, Russland, die Europäische Union und die Vereinten Nationen.

Die Schiitenorganisation Hisbollah bekundete ihre Solidarität mit der Hamas. "Unsere Herzen, Seelen, Raketen und Gewehre sind mit euch, denn wir sind der Widerstand, der ursprünglich um Palästinas und der Al-Aqsa willen existierte", sagte der hochrangige Hisbollah-Beamte Hashim Safieddine.

Iran sprach von berechtigter Selbstverteidigung

Der Iran sprach von berechtigter Selbstverteidigung der Palästinenser. Irans Präsident Ebrahim Raisi sagte am Sonntag laut staatlichem Fernsehen: "Iran unterstützt die rechtmäßige Verteidigung der palästinensischen Nation." Mit Blick auf Israel fügte er hinzu, "das zionistische Regime und seine Unterstützer" würden die Sicherheit von Nationen in der Region gefährden. Dafür müssten sie zur Verantwortung gezogen werden.

Raisi sprach mit Hamas-Führer Ismail Haniyeh. Getrennt davon telefonierte Raisi auch mit dem Anführer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad, Siyad al-Nakhala, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete. Zum Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

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 23:13

UNO-Sicherheitsrat: USA für Verurteilung von Hamas-Angriff

Die USA haben den UNO-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. "Ich erwarte von den anderen Ratsmitgliedern eine scharfe Verurteilung dieser abscheulichen Terrorakte gegen das israelische Volk und seine Regierung", sagte der stellvertretende US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, am Sonntag bei einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UNO-Gremiums.

 23:10

Schule des UNO-Hilfswerks in Gaza getroffen

Bei israelischen Vergeltungsschlägen im Gazastreifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UNO-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt worden. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit.

Es seien aber bisher keine Opfer gemeldet worden.

 22:37

Jüdische Diaspora fordert weltweite Israel-Unterstützung

Die größten jüdischen Diasporagemeinden der Welt haben die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich für die Freilassung der Geiseln der Hamas einzusetzen und die Unterstützer der radikalislamischen Palästinenserorganisation zu sanktionieren. Die Raketenangriffe auf Israel sowie die Ermordung und Verschleppung von Zivilisten durch "palästinensische Terroristen" seien "klare Kriegsverbrechen, die einhellig verurteilt werden" müssten, erklärte die sogenannte J7 am Sonntag.

 22:32

Paris warnt vor Ausweitung des Konflikts

Frankreich hat nach dem Großangriff der Hamas auf Israel vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Es müsse verhindert werden, dass die Gewalt zu einem regionalen "Flächenbrand" führe, erklärte das Außenministerium in Paris am Sonntag. Außenministerin Catherine Colonna habe nach der "terroristischen Attacke" der radikalislamischen Palästinenserorganisation zahlreiche Gespräche mit regionalen Regierungsvertreten geführt.

 22:31

"Hamas barbarischer und brutaler als ISIS"

"An diesem Wochenende begann die Hamas einen Krieg gegen Israel mit dem schlimmsten Massaker an unschuldigen Zivilisten in der Geschichte Israels. Dabei war die Hamas barbarischer und brutaler als ISIS", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag.

 22:19

Islamischer Djihad: "Haben mehr als 30 Geiseln"

Der Chef der Extremistengruppe Islamischer Djihad, Ziad al-Nakhala, sagt, seine Kämpfer hielten mehr als 30 der Israelis gefangen. Diese würden nicht zurückgeführt, "bis alle unsere Gefangenen freigelassen sind". Er bezieht sich dabei auf tausende Palästinenser, die in israelischen Gefängnissen sitzen. Der Islamische Djihad hatte sich am Samstag dem Angriff der Hamas auf Israel angeschlossen. Insgesamt sollen nach derzeitigen Schätzungen zwischen 120 und 170 Menschen aus Israel nach Gaza verschleppt worden sein - neben Soldaten auch zahlreiche Frauen und Kinder.

 21:32

USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten der Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford", der Luftwaffenkreuzer "USS Normandy" und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Die USA werden zudem den israelischen Streitkräften zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen.

 21:17

Aktuell rund 8.300 Österreicher in Israel

"Die Österreichische Botschaft in Tel Aviv unterstützt aktuell rund 8.300 sich derzeit in Israel aufhaltenden Österreicherinnen und Österreicher aktiv bei Fragen zu einer möglichen Ausreise". Das hieß es am Sonntagabend auf APA-Anfrage aus dem Wiener Außenministerium (BMEIA). Aktuell befinden sich in Israel auch "rund 250 Reiseregistrierte", wurde betont. Es bestehe aber nach wie vor "die Möglichkeit, Israel per regulärem Linienflug zu verlassen".

 21:16

Auch US-Bürger und Deutsche von Hamas verschleppt

In einer beispiellosen Aktion hat die islamistische Hamas bei ihren Großangriff in Israel mehr als 100 Menschen - Schätzungen gehen auf bis zu 170 Personen - entführt. Darunter sind nach Angaben eines israelischen Diplomaten offenbar auch US-Bürger. Es gebe nach seiner Kenntnis US-Bürger unter den im Süden Israels verschleppten Soldaten und Zivilisten, sagte der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, am Sonntag dem TV-Sender CBS News. Er kenne aber keine Einzelheiten.

Aus dem österreichischen Außenministerium (BMEIA) verlautete am Sonntagabend

, der Krisenstab des Außenministeriums und die Botschaft in Tel Aviv würden die Entwicklung der Lage permanent beobachten, sie stünden zudem "in laufendem Austausch mit den lokalen Behörden sowie den europäischen Partnern".

 21:16

Weiterhin Raketenbeschuss aus Gaza

In den vergangenen Stunden dauerten die Kämpfe im Grenzgebiet zu Gaza an, sagte Israels Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. In mehreren Städten mussten sich Menschen erneut vor Raketenangriffen aus dem Gazastreifen in Sicherheit bringen. Weiterhin befinden sich palästinensische Angreifer im Land. Ein Teil der Eindringlinge sei getötet worden, ein Teil sei jedoch noch vor Ort, sagte Hagari weiter.

Die israelische Luftwaffe sei in vollem Einsatz, um Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten demnach in den vergangenen Stunden rund 120 Ziele der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas zerstört. Man habe dabei Hunderte von Kämpfern getötet und Dutzende gefangen genommen.

 20:39

Gesundheitsministerium in Gaza: Nach israelischen Angriffen 413 Tote

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind mindestens 413 Menschen getötet worden. 2.300 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mit.

 20:10

Israels Präsident macht Iran für Hamas-Angriffe mitverantwortlich

Israels Präsident Yitzhak Herzog hat den Iran für den Großangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die "unverzeihliche Sünde" sei nicht nur "von einer mörderischen Terrororganisation angeführt" worden, "sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt", sagte er am Sonntagabend in einer Ansprache an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen. Herzog schwor die Menschen auch auf eine lange Dauer der Kampfhandlungen ein.

 20:02

USA liefern Israel Munition und verstärken Militärpräsenz in Konfliktregion

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel verstärken die USA die Unterstützung für ihren Verbündeten Israel. Es sei neue Militärhilfe auf dem Weg nach Israel und in den kommenden Tagen werde noch mehr folgen, sagte US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weißen Hauses am Sonntag in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

 20:02

Erdogan will Vermittlung für Deeskalation forcieren

Die Türkei will laut Präsident Recep Tayyip Erdogan ihre diplomatischen Bemühungen für ein Ende der Kämpfe verstärken. Die Türkei sei bereit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Spannungen abzubauen und die Gewalt zu beenden, sagt Erdogan. Allerdings sei eine Zweistaatenlösung der einzige Weg, um dauerhaft Frieden in der Region zu erreichen. Die Bildung eines unabhängigen Palästinenser-Staates in den Grenzen von 1967 Grenzen, mit territorialer Integrität und mit Jerusalem als Hauptstadt sei "eine Notwendigkeit, die keinen Aufschub duldet".

Die Türkei hat in der Vergangenheit die Palästinenser unterstützt. Zuletzt bemühte sie sich aber auch um eine Verbesserung der Beziehungen zu Israel nach jahrelangem Streit insbesondere über den Status von Jerusalem, das Israel und die Palästinenser als Hauptstadt beanspruchen.

 18:36

Über 100 Entführte nach Hamas-Großangriff

In einer beispiellosen Aktion hat die islamistische Hamas bei ihren Großangriff in Israel mehr als 100 Menschen aus verschiedenen Ländern entführt. Die deutsche Bundesregierung geht davon aus, dass sich darunter auch deutsche Staatsangehörige befinden.

Die Hamas-Milizen nahmen bei ihren Angriffen am Samstag Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten viele in den Gazastreifen. Schätzungen, die von israelischen Medien transportiert werden, gehen über die offizielle Zahl der Entführten hinaus: Demnach sollen sich rund 170 Israelis in Gefangenschaft im Gazastreifen befinden. Unter den Entführten sollen auch alte Menschen und Kinder sein.

 18:36

Paris meldet Tod einer Französin in Israel

Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel ist nach Angaben aus Paris auch eine Französin getötet worden. Eine Sprecherin des französischen Außenministeriums informierte am Sonntag über den "tragischen Tod einer Landsfrau in Israel im Kontext der terroristischen Angriffe". Zu mehreren weiteren französischen Staatsbürgern in Israel konnte demnach nach dem Hamas-Überfall noch kein Kontakt hergestellt werden.

 18:26

Armee: Noch immer Hamas-Kämpfer in Israel

Nach dem Großangriff auf Israel befinden sich nach Armeeangaben weiterhin Kämpfer der radikalislamischen Hamas auf israelischem Staatsgebiet. "Wir verstärken unsere Kräfte vor allem in der Nähe des Gazastreifens und säubern das Gebiet", sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Sonntagabend. "Der Feind ist immer noch auf (israelischem) Boden." Die Armee habe bislang 800 Ziele im Gazastreifen angegriffen, fügte Hagari hinzu.

 17:52

Netanyahu: "Langer und schwieriger Krieg" steht bevor

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas stellt sich Israel auf "einen langen und schwierigen Krieg" ein. Bis zu Israels Sieg werde es keine "Atempause" geben, erklärte Regierungschef Benjamin Netanyahu am Sonntag. Zehntausende israelische Soldaten kämpften im eigenen Land gegen militante Palästinenser, während die Luftwaffe hunderte Ziele im Gazastreifen bombardierte. Nach dem Großangriff am Samstagmorgen, der Israel und seine Geheimdienste offenbar überraschte, startete die Armee die Offensive "Eiserne Schwerter".

 17:46

Iran: "Berechtigte Selbstverteidigung" der Palästinenser

Der Iran hat den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel als berechtigte Selbstverteidigung der Palästinenser gelobt. Irans Präsident Ebrahim Raisi sagte am Sonntag laut staatlichem Fernsehen: "Iran unterstützt die rechtmäßige Verteidigung der palästinensischen Nation." Mit Blick auf Israel fügte er hinzu, "das zionistische Regime und seine Unterstützer" würden die Sicherheit von Nationen in der Region gefährden. Dafür müssten sie zur Verantwortung gezogen werden.

 17:44

Erneut Palästina-Kundgebung am Ballhausplatz

Pro-palästinensische Demonstrationen in Wien am Samstag haben für Kritik gesorgt. Und auch am Sonntagnachmittag versammelte sich eine Hand voll Menschen zu einer Pro-Palästina-Kundgebung am Ballhausplatz. Wie eine APA-Redakteurin beobachtete, handelte es sich um nicht einmal zehn Personen, die am Denkmal der Verfolgten der NS-Militärjustiz ihre Solidarität mit Palästina bekundeten. Die Veranstaltung sei ruhig abgelaufen, ein jeder habe eine Palästina-Fahne dabei gehabt, berichtete sie.

 17:30

Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten.

 17:06

Israel bestätigt: Mindestens 100 Menschen bei Angriffen entführt

Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

 16:39

USA kündigen neue Hilfen für Israel an

Die USA wollen noch am Sonntag neue Hilfen und Unterstützung für Israel ankündigen. Dies teilte US-Außenminister Antony Blinken mit, ohne Einzelheiten dazu zu nennen. Er fügte in einem CNN-Interview hinzu, dass ein Grund für den Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas die Störung einer möglichen Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien gewesen sein könnte. Die Vereinigten Staaten versuchten zudem Berichte über mehrere in Israel getötete US-Bürger zu klären.

 15:30

Deutschland stoppt Entwicklungszusammenarbeit mit Palästinensern

Das deutsche Entwicklungsministerium hat seine Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten vorerst gestoppt. "Diese Angriffe auf Israel sind eine fürchterliche Zäsur", erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). "Wir werden darum unser gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen." Unterstützungszahlungen werden nach Angaben des Ministeriums "derzeit nicht vorgenommen". Zuvor war die Debatte über deutsche Unterstützung für die Palästinenser entbrannt.

 15:10

Irans Präsident telefoniert mit Hamas und Islamischem Dschihad

Irans Präsident Ebrahim Raisi hat mit dem Chef der Hamas, Ismail Hanija, gesprochen. Getrennt davon telefonierte Raisi auch mit dem Anführer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, Sijad al-Nachala, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete. Zum Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

 15:03

Fluggesellschaften strichen Flüge nach Tel Aviv

Wegen des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel haben Fluggesellschaften in aller Welt - so auch die AUA - am Wochenende Dutzende Flüge in das Land gestrichen. Wie auf den Ankunftstafeln des Ben-Gurion-Flughafens in Tel Aviv zu lesen stand, strichen unter anderem die AUA-Konzernmutter Lufthansa, Air France, Ryanair, Emirates, Aegan Airlines und American Airlines Verbindungen in die israelische Metropole.

 14:29

Frankreich erhöht Sicherheitsvorkehrungen

Auch Frankreich hat die Sicherheitsvorkehrungen rund um Synagogen und jüdische Schulen erhöht. Zwar gebe es zum jetzigen Zeitpunkt keine konkrete Bedrohung. "Aber wir werden weiterhin sehr wachsam sein", sagt Premierministerin Elisabeth Borne dem TV-Sender BFM. Air France habe ihre Flüge nach Tel Aviv vorerst eingestellt, sagte sie weiter.

 14:01

Israels Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand

Das israelische Sicherheitskabinett hat in Israel den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube "weitreichende militärische Schritte", teilte am Sonntag das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. "Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen."

 13:16

Österreicher berichtet aus Israel

Der Austro-Israeli Gideon Tenner (34) lebt in Tel Aviv und schildert seine Eindrücke gegenüber oe24: "Ich lebe schon viele Jahre in Tel Aviv und wir standen schon mehrmals unter Raketenbeschuss, so wie jetzt", sagt der Austro-Israeli. Aber so schlimm wie jetzt sei es noch nie gewesen.

 13:09

Polen will seine Bürger aus Israel ausfliegen

Nach Großangriffen der islamistischen Hamas auf Israel will Polen seine Bürger von dort ausfliegen. Die polnische Luftwaffe werde dafür mehrere Transportflugzeuge nach Israel schicken, schrieb Präsident Andrzej Duda am Sonntag auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X. "Soldaten unserer Spezialeinheiten werden den Schutz beim Boarding und die Sicherheit an Bord gewährleisten." Das Außenministerium in Warschau sprach von einer "sehr ernsten Situation" und appellierte an polnische Staatsbürger in Israel, die Anweisungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen.

 12:45

Ranghohes Hamas-Mitglied bei Israels Bombardement getötet

Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden.

 12:33

Ägypten: Polizist erschießt zwei israelische Touristen und Ägypter

Einen Tag nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat ein Polizist im Nachbarland Ägypten laut einem Medienbericht zwei israelische Touristen und einen Ägypter erschossen. Der Polizist habe "wahllos" auf eine israelische Reisegruppe in der Stadt Alexandria geschossen, berichtete der Fernsehsender Extra News. Der Polizist sei festgenommen worden. Es war zunächst unklar, ob der Vorfall im Zusammenhang mit der Eskalation im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern stand.

Polizist erschießt zwei israelische Touristen in Ägypten © X

 12:08

Palästinenser fordern Treffen der Arabischen Liga

Die palästinensische Autonomiebehörde beantragt ein Dringlichkeitstreffen der Außenminister der Arabischen Liga. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Grund sei die "brutale und anhaltende israelische Aggression gegen das palästinensische Volk einschließlich der Stürmung der Al-Aksa-Moschee durch tausende Siedler", zitiert die Agentur den palästinensischen Botschafter bei der Arabischen Liga.

 11:45

US-Institut: Kreml wird Lage in Israel für Krieg in Ukraine nutzen

Russland wird aus Sicht von US-Experten die Angriffe der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas gegen Israel auch für seinen Krieg gegen die Ukraine auszunutzen. In einer "Informationskampagne" werfe der Kreml dem Westen vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington in einer Analyse.

 11:07

EM-Quali-Spiel Israel -Schweiz fraglich

Nach dem Großangriff auf Israel ist das für Donnerstag angesetzte Fußball-EM-Qualifikationsspiel zwischen Israel und der Schweiz in Tel Aviv sehr fraglich. Der Schweizer Verband teilte mit, er stehe im Austausch mit der UEFA, der Schweizer Bundespolizei und der Botschaft der Schweiz in Israel. Die Entscheidung liege bei der UEFA.

 11:07

Raketenangriffe auf Israel dauern an

Am Tag nach dem tödlichen Großangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel haben militante Palästinenser ihre Raketenangriffe auf israelische Grenzorte fortgesetzt. Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, seit den Morgenstunden hätten in Ortschaften in der Nähe des Palästinensergebiets immer wieder die Warnsirenen geheult. Laut Medienberichten wurde in der Grenzstadt Sderot ein Mensch bei dem Einschlag einer Rakete schwer verletzt.

 09:44

313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1.990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

 09:44

Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert

Die israelische Marine hat am Sonntag nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. "Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten". Sie seien "ausgeschaltet" worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Man habe verhindert, dass sie in zivile Bevölkerungsgebiete vordringen. Der israelische Rundfunk berichtete, die Männer seien getötet worden. Dies bestätigte der Sprecher jedoch nicht.

 09:44

Österreichs Bischöfe rufen zu Gebet für Frieden im Heiligen Land auf

Spitzenvertreter der Kirchen in Österreich haben zum Gebet für Frieden im Heiligen Land aufgerufen. Unter anderen Kardinal Christoph Schönborn und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka äußerten sich betroffen über die Angriffe militanter Palästinenser auf Israel und die Eskalation der Gewalt im Heiligen Land.

 09:44

Kämpfe dauern an

In mehreren Orten in Israel dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach Angaben der Kassam-Brigaden der radikal-islamischen Hamas an. In mehreren Gebieten entlang der Grenze zum Gazastreifen werde weiter gekämpft, darunter in den Orten Ofakim, Sderot, Jad Mordechai, Kfar Asa, Beeri, Jatid und Kissufim, erklärt die bewaffnete Gruppierung.

 09:03

Israelische Einrichtungen in Österreich verstärkt überwacht

Wegen der Gewalteskalation im Nahost-Konflikt ist die Überwachung israelischer Einrichtungen in Österreich verstärkt worden. Der verstärkte Schutz sei angeordnet und bereits Stunden nach Beginn des Großangriffs militanter, islamistischer Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel Samstag früh eingeleitet worden, hieß es aus dem Innenministerium. Der Verfassungsschutz stehe in engem Kontakt mit europäischen und israelischen Sicherheitsbehörden.

 09:02

Tweet der israelischen Regierung über Entführung

Laut Mitteilung von Israels Regierung via X wurde eine Mutter mit ihren beiden Kindern von der Hamas entführt. Die drei würden demnach nun als Geiseln gehalten und ihre Familie habe zum Teilen der Information samt Fotos aufgerufen.

 08:30

China fordert Ende der Gewalt zwischen Palästinensern und Israel

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat China ein Ende der Gewalt gefordert. China sei zutiefst besorgt über die jüngste Verschärfung der Spannungen, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung des Pekinger Außenministeriums. Alle Beteiligten sollten "Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert".

China erinnerte auch an seine grundsätzliche Haltung zu dem Konflikt. Der einzige Weg zu einer Lösung sei die Umsetzung einer "Zwei-Staaten-Lösung" und die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. China wolle mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine baldige Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu ermöglichen.

 08:29

Bericht: Israel tötet zehn Angreifer in Sderot

Israelische Einsatzkräfte haben nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige an einer Polizeistation getötet. Wie die Nachrichten-Webseite Ynet am frühen Sonntagmorgen unter Berufung auf die Polizei berichtete, seien nach einem etwa 20-stündigen Gefecht "etwa zehn bewaffnete Terroristen neutralisiert" worden. Die Polizeistation sei wieder unter Kontrolle gebracht worden, hieß es. Die Angreifer hätten sich verschanzt gehabt und das Feuer eröffnet. Die etwa 30.000 Einwohner zählende Stadt Sderot im Süden Israels liegt unweit des nördlichen Gazastreifens.

 08:27

Mindestens 300 Tote in Israel bei Großangriff aus Gaza

Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist der Zahl der Toten in Israel Medienberichten zufolge auf mindestens 300 gestiegen. Rund 1.590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf medizinische Quellen berichteten.

Die Kampfhandlungen dauerten in der Nacht weiter an. Gegen mehrere Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv, gab es am Abend heftige Raketenangriffe mit mehreren Verletzten.

 08:15

+++ Alle Updates im LIVETICKER +++

Israels Luftwaffe hat nach den Großangriffen militanter Palästinenser auch in der Nacht auf Sonntag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Auf beiden Seiten kamen bisher Hunderte von Menschen ums Leben. Ziel sei es, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Jihad so zu zerstören, "dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage sind, die Bürger Israels zu bedrohen", gab das Büro von Israels Premier Benjamin Netanyahu bekannt.