Strenge Strafen bei Beschmierung von Monumenten

Italien will hart gegen Klimaaktivisten vorgehen

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Italien will hart gegen Klimaaktivisten vorgehen, die Monumente beschmieren.

"Jetzt reicht es. Wer Monumente beschmutzt, ruiniert, verunstaltet, muss zahlen, auch einen Schadenersatz", sagte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano im Interview mit der Tageszeitung "Il Messaggero" am Sonntag.

Der Kulturminister reagierte somit auf die jüngste Aktion von Klimaaktivisten der Gruppe "Ultima Generazione" (Letzte Generation), die am Samstag schwarze Farbe in den Barcaccia-Brunnen vor der Spanischen Treppe in Rom geschüttet hatten. "Das Kulturministerium wird als Nebenkläger in den Strafverfahren auftreten, die sich aus den jüngsten Aktionen ergeben werden, sei es in Florenz, Rom oder anderswo", sagte der Minister.

Sangiuliano: "Systematischer Vandalismus"

Der Angriff auf den Brunnen in Rom sei "der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt". "Wir sind mit einem systematischen Vandalismus gegen unser künstlerisches und kulturelles Erbe konfrontiert, das absolut nichts mit Umweltschutz zu tun hat. Diejenigen, die unser kulturelles Erbe beschädigen, dürfen nicht ungestraft davonkommen, sie müssen streng bestraft werden", so der Minister. Er arbeite an einer Regelung, "die die Verantwortlichen für die Schäden zur Kasse bittet".

"Diejenigen, die diese Aktionen durchführen, müssen zusätzlich zu den strafrechtlichen Bestimmungen, die möglicherweise verschärft werden, den Schaden aus eigener Tasche zahlen", sagte Sangiuliano. Der Minister beauftragte eine Expertenkommission, die Schäden am Brunnen vor der Spanischen Treppe zu beziffern. Diese könnten "dauerhaft sein", beklagte der Minister.

Drei Aktivisten der Letzten Generation haben am Samstag in Rom das Wasser eines berühmten Barock- Brunnens am Fuße der Spanischen Treppe schwarz gefärbt, indem sie eine pflanzliche Flüssigkeit in den Brunnen aus dem 17. Jahrhundert kippten. Sie wurden anschließend von der Polizei abgeführt.

Protestaktion sollte an das "Weltuntergangsszenario" erinnern

Die Protestaktion sollte nach Angaben der Aktivisten an das "Weltuntergangsszenario" erinnern. Auf dieses steuere die Menschheit zu, "während wir alle weiter aufs Gaspedal drücken: Dürren und Hitzewellen wechseln sich mit verheerenden Fluten ab, die dem Leben auf der Erde ein Ende setzen,".

Der geschwärzte Brunnen in Italien ist Teil einer Serie von Aufsehen erregenden Protestaktionen in ganz Europa, mit denen die Letzte Generation auf den Klimanotstand aufmerksam machen und Politiker zum schnelleren Handeln auffordern will. Ähnliche Aktionen waren unter anderem in Florenz und Mailand durchgeführt worden. Zuvor hatten die Aktivisten bereits zahlreiche andere Kunstwerke und Kulturstätten mit Farbe, Kartoffelbrei oder Suppe attackiert. Zudem kleben sich Mitglieder der Gruppe immer wieder auf Straßen fest und sorgen so für massive Verkehrsbehinderungen.

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