Gräuel in Syrien

Kinder als menschliche Schilde missbraucht

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Von Regierung als Schutzschild missbraucht, gefoltert und massakriert

Es sind unfassbare Schilderungen, die in einem in der Nacht zum Dienstag in New York veröffentlichtem UNO-Bericht hervorgehen.

Künder wurden gewaltsam aus Schulen und Wohnungen geholt und von Regierungstruppen als menschliche Schutzschilde eingessetzt, heißt es in dem Bericht. Die Kinder sind nicht nur Opfer des Bürgerkriegs in Syrien, sie sind auch ein bewusst eingesetztes Druckmittel, würden gefoltert und gezielt getötet. "Diese Folterungen von Kindern in Gefangenschaft, Kinder von gerade einmal zehn Jahren, das ist sehr außergewöhnlich, das haben wir woanders wirklich noch nicht gesehen", so die UN-Sondergesandte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy.

Ihr Team sei mit Schilderungen über Kinder zurückgekehrt, die sich auf Panzer setzen mussten, damit diese von den Aufständischen nicht beschossen werden, oder in anderen Fällen mussten sie sich an Fenster von mit Soldaten besetzen Gebäuden oder Bussen stellen. Aber auch die "Freie Syrische Armee" rückt zunehmend in die Kritik der Menschenrechtsbeobachter, vor allem aufgrund ihres Einsatzes von Kindern für medizinische Arbeiten und Hilfsarbeiten an der Front.

Opferzahlen klettern weiter
Allein am Montag kamen syrischen Aktivisten zufolge landesweit mehr als 100 Menschen ums Leben. Die meisten Todesopfer habe es in der zentralen Provinz Homs, den Städten Al-Haffa und Latakia sowie in Deir al-Zor im Osten des Landes gegeben. Am Dienstag wurden bei Angriffen von Regierungstruppen nach Angaben der Opposition mindestens 30 Menschen im Osten des Landes getötet, darunter auch Kinder. Gebiete in der Provinz Deir al-Zor seien im Morgengrauen mit Granaten beschossen worden, teilten Aktivisten mit.

Vor der Gewalt flohen am Dienstag 369 weitere Menschen in das Nachbarland Türkei. Darunter seien zehn Verletzte, die in Krankenhäusern behandelt würden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Bei den Menschen handle es sich vor allem um Frauen und Kinder, die in Flüchtlingslagern untergebracht werden. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums halten sich derzeit mehr als 27.000 Syrer als Flüchtlinge in der Türkei auf.
 

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