Trotz Kritik

Lukaschenko hält an Todesstrafe fest

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Weißrusslands Präsident hat die Abschaffung der Todesstrafe ausgeschlossen.

Weißrusslands autoritär regierender Präsident Alexander Lukaschenko hat eine baldige Abschaffung der Todesstrafe in seinem Land trotz jüngster Kritik aus Deutschland ausgeschlossen. Einer solchen Änderung müsse in einem Referendum die Mehrheit zustimmen, sagte Lukaschenko in einem Interview. Umfragen würden aber einen starken Rückhalt in der Bevölkerung für die Todesstrafe zeigen, behauptete der seit 16 Jahren amtierende Staatschef.

Hinrichtung per Genickschuss
Weißrussland vollstreckt als letzter Staat in Europa die Todesstrafe. Dazu komme es aber nur bei schwersten Verbrechen, verteidigte Lukaschenko laut Belta die Hinrichtungen per Genickschuss. Eine grundsätzliche Umwandlung der Todesstrafe in lebenslange Haft schließe er für die Zukunft zwar nicht völlig aus. Dem müsse aber ein Umdenken in der weißrussischen Bevölkerung vorausgehen, sagte der Präsident.

Lukaschenko sagt sich Wahlsieg voraus
Für die bevorstehende Wahlam 19. Dezember hat sich der Präsident für sich selbst einen haushohen Sieg vorausgesagt. "Etwa 70 Prozent sind bereit, für den Präsidenten zu stimmen", so Lukaschenko.

"Die versammelte Opposition kommt auf etwa 1,5 Prozent. Wozu da noch Wahlen fälschen?", sagte Lukaschenko auf eine Frage zu den erneut befürchteten Manipulationen der Ergebnisse.

Bei dem Treffen mit Journalisten, das am 8. November in Minsk stattgefunden hatte, wies er auch Vorwürfe zurück, Europas letzter Diktator zu sein. "Ich war nie ein Diktator, werde nie einer sein, weil ich dazu nicht geboren bin", wurde Lukaschenko von der russischen Agentur Interfax zitiert.
 

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