Nach bizarrem Auftritt

Mandela-Dolmetsch in Psycho-Klinik

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Der Mann hatte seinen Auftritt mit einem Schizophrenie-Anfall erklärt.

Nach seinem bizarren Auftritt auf der Trauerfeier für Südafrikas verstorbenen Nationalhelden Nelson Mandela ist der Gebärdendolmetscher Thamsanqa Jantjie offenbar von einer psychiatrischen Klinik aufgenommen worden. Seine Ehefrau brachte Jantjie laut einem Bericht der südafrikanischen Zeitung "Star" (Donnerstagsausgabe) zur Behandlung in die Klinik nahe Johannesburg.

Sofortige Einweisung

Die Ärzte in der Klinik hätten daraufhin eine sofortige Unterbringung empfohlen hätten. Der Dolmetscher hatte sein seltsames Verhalten bei der Trauerfeier, bei der er unter anderem die Rede von US-Präsident Barack Obama in Gebärdensprache übersetzte, mit einem Schizophrenie-Anfall erklärt.

"Die vergangenen Tage waren hart", wurde seine Frau Siziwe von der Zeitung zitiert. "Wir haben ihn unterstützt, weil er einen Zusammenbruch erlitten haben könnte." Dem Bericht zufolge hätte Jantjie am 10. Dezember eigentlich einen Untersuchungstermin in einer psychiatrischen Klinik nahe Johannesburg gehabt, allerdings wurde der Termin verschoben, nachdem der Dolmetscher den Job bei der gleichzeitig stattfindenden Trauerfeier bekommen habe.

Vorwürfe von Gehörlosen
Gehörlose hatten Jantjie nach der Trauerzeremonie als Betrüger bezeichnet und ihm vorgeworfen, auf der Bühne nur "mit den Armen gewedelt" zu haben. Auf die Frage, warum er angesichts seiner Probleme nicht einfach die Bühne verlassen habe, sagte der Dolmetscher, er habe sich wegen der historischen Bedeutung des Ereignisses nicht getraut. Das Südafrikanische Übersetzer-Institut erklärte zwar, dass Jantjie ein anerkannter Dolmetscher sei. Allerdings habe es schon in der Vergangenheit Beschwerden über ihn gegeben.

Raul Castro zu Obama: "Mr. President, I am Castro"
Kubas Staatschef Raul Castro hat sich US-Präsident Barack Obama bei der historischen Begegnung in Johannesburg ganz förmlich mit seinem Familiennamen vorgestellt. "Mr. President, I am Castro", soll der 82-Jährige seinem Amtskollegen gesagt haben. Das gab sein älterer Bruder, Revolutionsführer Fidel Castro (87), in einem am Donnerstag in der Parteizeitung "Granma" erschienenen Beitrag preis.

Während der Trauerfeier für Nelson Mandela in Johannesburg hatten sich Obama und Raul Castro vergangene Woche die Hand gegeben und einige Worte ausgetauscht - was sie sagten, war bisher nicht bekannt.

Es war die erste persönliche Begegnung zwischen beiden Politikern und das erste gemeinsame Foto von einem US-Präsidenten und einem kubanischen Staatschef seit Jahrzehnten. Die Geste hatte Spekulationen über eine mögliche Annäherung zwischen beiden Ländern ausgelöst. Kuba und die Vereinigten Staaten sind seit Jahrzehnten verfeindet und unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

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