Nach vier Wochen traf er mit seinen Islandpferden vor der Schule ein.
Wanderreiter Hans Watzl hatte seinem siebenjährigen Enkel Hannes versprochen, ihn eines Tages mit seinen Pferden von der Schule abzuholen. Dieser war laut „Stern.de“ sofort begeistert: „Opa, das ist cool.“ Eine nette Idee, die sich aber nicht ohne Umstände lösen ließ, denn der Großvater lebt 550 Kilometer von seinen Enkelkindern entfernt.
Doch Watzl war sich bewusst: „Versprechen muss man halten.“ Und so plante er für seine Reittour 23 Tage ein, an welchen er jeweils 17 bis 35 Kilometer reiten wollte. Für jeden sechsten Tag war eine Reitpause geplant. Und so traf er am Montag nach der Reise vom mittelfränkischen Abenberg mit seinen Islandpferden Solfari und Fluga am Schulhof im westfälischen Münster ein.
Begeisterung an der Schule
Die Schüler und Lehrer zeigten sich von der Idee begeistert. Der Großvater des siebenjährigen Hannes und dessen jüngerer Schwester Esther wurde mit einem eigens eingeübten Lied am Schulhof empfangen. Die Pferde wurden mit Äpfeln und Karotten versorgt.
„Ich dachte, ich hol sie ab, setz‘ sie drauf, und los geht’s“, zeigte sich Watzl über den Empfang überrascht. Obwohl er schon mehrere längere, berittene Touren hinter sich hat, sei der Ausritt von seinem Wohnort zur Schule seiner Enkelkinder der längste, den er jemals unternommen habe.
Pferde mussten trainieren
Um den Ausflug unbeschadet zu überstehen, mussten die Pferde entsprechend trainieren. Seit April übte Hans Watzl mit dem sechsjährigen Wallach und der achtjährigen Stute Ausdauer und den Umgang im Straßenverkehr.
Auf der Reise wechselten sich Solfari und Fluga in ihrem Job als Reit- und Packpferde ab, berichtet „Stern.de“. „Die Pferde sind gelassen. Man muss es ihnen halt beibringen, dann macht es ihnen nichts aus“, so der Großvater, der für seine Enkelkinder keine Mühen scheut.