Nach Angaben seines Anwalts leidet Mladic an einer Lungenentzündung.
Der einstige Militärchef der bosnischen Serben Ratko Mladic ist am Montag wegen einer Lungenentzündung in ein Krankenhaus in Den Haag eingeliefert worden. Sein Belgrader Anwalt Milos Saljic erklärte gegenüber serbischen Medien, dass er darüber von der Verwaltung des Haager Tribunalsgefängnisses informiert worden sei. Vom UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im einstigen Jugoslawien wurde die Information laut dem Sender B-92 zuerst weder bestätigt noch dementiert.
Der des Genozids und anderer Kriegsverbrechen angeklagte Mladic hatte sich über seine Gesundheitsprobleme auch in der Vorwoche bei einer Vorverhandlung im UNO-Tribunal beklagt. Allerdings ging es nach Angaben des Angeklagten wahrscheinlich um Nierensteine. Mladic hatte vom Haager Gericht verlangt, ihm eine Untersuchung durch serbische und bosnisch-serbische Ärzte zu genehmigen, die ihn in den Jahren 1996 und 1998 behandelt hatten.
Mladic war nach langjähriger Flucht im Mai im Vojvodina-Dorf Lazarevo festgenommen und an das UNO-Tribunal überstellt worden.