Gegen Moscheenschließung

Moslems veranstalteten Massen-Demo in Rom

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Italiens Regierung will nicht genehmigte muslimische Gebetsräume sperren.

Tausende Muslime haben sich am Freitagnachmittag vor dem Kolosseum im Rom zu einem kollektiven Gebet versammelt. Sie protestierten damit gegen Pläne der italienischen Regierung, nicht registrierte Moscheen und muslimische Gebetsräume zu schließen. "Einen Gebetsort zu schließen, ist eine gegen den Glauben gerichtete Initiative", meinten die Demonstranten.

Organisiert wurde der Protest von dem muslimischen Verband "Dhuumcatu". "Das Wort Islam bedeutet Frieden. Der Islam bedeutet nicht Terrorismus. Moscheen sind keine versteckten Orte, sondern Gebetszentren, die für die Gesellschaft offen sind", betonte der Sprecher einer Gruppe islamischer Verbände in Rom, Francesco Tieri.

Nicht genehmigte Gebetsräume schließen

Die Regierung in Rom hatte zuletzt das Spektrum der islamischen Gemeinschaften in Italien genau unter die Lupe genommen. Sie will im Kampf gegen den islamischen Terrorismus nicht genehmigte muslimische Gebetsräume schließen. Die 1,6 Millionen in Italien lebenden Muslime treffen sich regelmäßig in oft improvisierten Gebetsräumen wie Garagen, Lagerhallen oder Kellern. Allein in Rom wurden Dutzende davon gezählt, in ganz Italien sind es nach Angaben des Innenministeriums rund 800. Muslime stellen 33 Prozent aller Ausländer in Italien dar.

Die Regierung von Premier Matteo Renzi hatte sich im Juli mit den Vertretern der größten islamischen Gemeinschaften und Verbände über die Einführung einer Art von "Register" für Imame geeinigt. Die islamischen Gemeinschaften sollen Imame drängen, Bildungskurse zum Thema italienische Gesetzgebung und Recht zu besuchen. Nur Imame, die sich an die nationalen Gesetze halten und die Integration fördern, sollen in das vom Innenministerium geführte Register eingetragen werden.
 

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