Der IS-Todeslenker wurde 30 Kilometer westlich von Barcelona gestellt und getötet.
Er war der meistgesuchte Mann Europas: Der 22-jährige Marokkaner Younes Abouyaaqoub raste vergangenen Donnerstag mit einem Fiat-Kleinlaster über den Boulevard La Rambla in Barcelona. Er tötete 15 Passanten, die meisten waren Urlauber, verletzte 130 schwer. Nach der Todesfahrt sprang er aus dem Laster, mischte sich unter die in Panik flüchtenden Menschen. Der Marokkaner wurde von einer Kamera auch gefilmt, wie er nach der Attacke über den Mercat de la Boqueria ging.
Terrorzelle. Fünf Tage war Abouyaaqoub untergetaucht. Montag wurde er entdeckt. In einer Kleinstadt 30 Kilometer westlich von Barcelona. In der Region Subritas erkannte ihn eine Frau, sie rief die Polizei. Er trug eine Sprengstoffgürtel-Attrappe, rief „Allahu akbar“ und wurde von der Polizei erschossen. Spaniens Behörden bestätigten Montagabend seinen Tod.
Bombenbauer. Zuletzt lebte Abouyaaqoub in Ripoll, nördlich von Barcelona. Neun der insgesamt 12 Attentäter der Terrorzelle stammen aus dem Ort. Gesteuert wurden sie von Abdelkadi Es Satty, 44, dem Imam der Gemeinde. Er war das Mastermind der Gruppe, dirigierte sie.
Imam tot. Die IS-Terrorzelle hatte weit größere Anschläge geplant. Wie berichtet, sollte ursprünglich die Gaudí-Kathedrale Sagrada Família in Barcelona gesprengt werden. Dazu kamen die Attentäter aber nicht mehr: Am Tag vor dem Anschlag flog ihre Bombenwerkstatt in der spanischen Küstenstadt Alcanar in die Luft – drei Männer wurden zerfetzt. Einer der Toten wurde nun als der Imam Abdelkadi Es Satty identifiziert, das Bombenhirn.
Terror. Nach der Explosion war die Terrorzelle gezwungen, überstürzt zu handeln. Abouyaaqoub raste in die Menschenmenge in Barcelona. Eine zweite Gruppe mit fünf IS-Fanatikern wollte im Küstenort Cambrils Urlauber töten – die Terroristen wurden erschossen. (wek)