Neue Audiobotschaft

Gaddafi: Berichte über Flucht "Lügen"

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Gaddafi ist überzeugt, dass seine Truppen die Nato besiegen werden.

Der langjährige libysche Machthaber Muammar al Gaddafi hat in einer neuen Audiobotschaft Gerüchte über seine Flucht nach Niger dementiert. Seinen Gegnern bleibe "nichts mehr als psychologischer Krieg und Lügen", sagte Gaddafi am Donnerstag in der vom syrischen Fernsehsender Arrai übertragenen Botschaft. Gaddafi erklärte sich überzeugt, dass die NATO besiegt werde, und versicherte, dass die Angriffe gegen die "Ratten und Söldner, die eine Bande Hunde sind", verstärkt würden.

Am Dienstag hatte der Nationale Übergangsrat in Libyen gemeldet, dass ein Konvoi die Grenze zum Niger überquert habe . Es habe sich um einen Konvoi gehandelt, wie ihn Gaddafi und seine Söhne sonst benutzten, hieß es. Sowohl der Niger als auch die USA dementierten aber anschließend, dass sich Gaddafi oder einer seiner Söhne in dem Konvoi befunden habe.

Niger: Können Gaddafis Flucht nicht verhindern
Die Regierung des westafrikanischen Niger sieht sich außerdem außerstande, die Grenze zum Nachbarland Libyen zu schließen, um eine eventuelle Flucht Gaddafis zu verhindern. "Wir haben keine Mittel, die Grenze zu schließen", sagte Außenminister Mohammed Bazoum am Mittwochabend der britischen BBC. Bisher habe Gaddafi die Grenze aber weder überquert noch um eine Einreisegenehmigung gebeten. Er hoffe, dass Gaddafi nicht in den Niger komme, sagte Bazoum.

Noch sei aber keine Entscheidung getroffen worden, ob er gegebenenfalls im Land bleiben dürfe oder an den auch vom Niger anerkannten Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag überstellt werde. Anhänger des Gaddafi-Regimes, die mit einem libyschen Militärkonvoi in der nigerischen Hauptstadt Niamey eingetroffen seien, könnten hingegen frei entscheiden, ob sie bleiben oder weiterreisen wollten, sagte Bazoum.

Bazoum gestand am Mittwoch ein, dass unter anderem Gaddafis Sicherheitschef Abdallah Mansour sowie ein "sehr wichtiger" Verantwortlicher des Geheimdiensts ins Land gereist seien. Wie aus nigerischen Regierungskreisen verlautete, wurde am Mittwochnachmittag die nigrische Botschaft in Tripolis von Unbekannten angegriffen und "verwüstet".

Angesichts der Flucht der Gaddafi-Getreuen in das südliche Nachbarland hatte der libysche Übergangsrat angekündigt, an diesem Donnerstag eine Delegation in den Niger zu entsenden, um über strengere Grenzkontrollen zu verhandeln.

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