Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Christchurch. Bisher wurden zwei Tote gemeldet.
Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 sind in Neuseeland mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Zentrum des Bebens lag etwa 90 Kilometer von der Stadt Christchurch entfernt auf der Süd-Insel, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.
Nach einer Tsunamiwarnung der Zivilschutzbehörde brachten sich die Menschen aus der Küstenregion in Sicherheit. In Christchurch waren im Februar 2011 insgesamt 185 Menschen durch einen Erdstoß der Stärke 6,3 ums Leben gekommen.
Das Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von 23 Kilometern; Grafik: USGS
Zwei Tote nach Beben
as Beben ereignete sich mitten in der Nacht (Ortszeit; 12.00 Uhr MEZ) in etwa 23 Kilometern Tiefe. Es war im gesamten Land zu spüren. Dem Hauptbeben folgte eine Reihe von Nachbeben. Zunächst war von einer Stärke von 7,4 und zehn Kilometern Tiefe die Rede gewesen, beides wurde später aber korrigiert.
Premierminister John Key bestätigte am Montag den Tod von zwei Menschen. Demnach starb ein Mensch 150 Kilometer nördlich von Christchurch, ein weiterer Mensch im nahegelegenen Fischerdorf Kaikoura. Es sei nicht auszuschließen, dass die Opferzahl weiter steige, sagte Key fast sieben Stunden nach dem Erdbeben. Helfer würden mit Hubschraubern in die am stärksten betroffenen Gebiete gebracht. Straßen wurden zerstört, Eisenbahnverbindungen waren unterbrochen, der Fährverkehr wurde ausgesetzt.
Die australischen Behörden gaben keine Tsunami-Warnung aus:
Upgraded magnitude 7.9 #earthquake near the south island of New Zealand. No #tsunami threat to Australia. https://t.co/Tynv3ZPROS pic.twitter.com/2cHebMo72l
— BOM Australia (@BOM_au) 13. November 2016
Tsunami-Warnsirenen heulten
Das Zivilschutzministerium bezeichnete den möglichen Tsunami in seiner Warnmeldung zunächst als "ein Ereignis von lebensbedrohlichem und landesweitem Ausmaß". Möglich seien Wellen bis zu einer Höhe von fünf Metern. Einige frühe Wellen waren zwei Meter hoch. Später schwächte die Behörde die Tsunamiwarnung leicht ab, warnte aber weiter vor Risiken.
Nach dem Beben heulten Tsunami-Warnsirenen in den Küstenstädten der Süd-Insel und entlang der Ostküste der Nord-Insel. Polizisten und Rettungshelfer gingen von Tür zu Tür, um Häuser in Wassernähe zu evakuieren. Menschen in den Küstengebieten flohen in höher gelegene Regionen.
Die Seismologin Anna Kaiser von der neuseeländischen Erdbebenwarte sagte, im Süden seien in Küstennähe Gezeitenbewegungen im Umfang von etwa einem Meter aufgezeichnet worden. "Das ist einigermaßen bedeutsam, daher sollten die Menschen es ernst nehmen."
Simon Morton, ein Radiojournalist aus Wellington, sagte, er habe sein Haus verlassen, als er bemerkt habe, wie sich das Wasser zurückgezogen habe. Mit anderen Einwohnern habe er sich in höher gelegenen Orten vorsichtshalber in Sicherheit gebracht.
New Zealand right now Evacuations from hotels #earthquake #Christchurch pic.twitter.com/0l0Y39UKlG
— Rafael Elliot (@rairizarry) 13. November 2016
Zahlreiche Gebäude beschädigt
In Berichten war von Gebäudeschäden in verschiedenen Regionen die Rede. Die Gemeindevertreterin Marie Black sagte der Zeitung "New Zealand Herald", in der Region North Canterbury rund 50 Kilometer nördlich von Christchurch seien zahlreiche Gebäude beschädigt. In einigen Gebieten fiel der Strom aus, Telefonleitungen waren unterbrochen.
"Es war stark und dauerte wirklich lange", beschrieb Tamsin Edensor aus Christchurch das Beben. "Wir schliefen und wachten auf, als das Haus wackelte, es dauerte und schien stärker zu werden", sagte die zweifache Mutter. Regierungschef John Key schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter: "Ich hoffe, alle sind in Sicherheit nach dem Erdbeben heute Abend."
In Neuseeland sind Erdbeben keine Seltenheit. Der Inselstaat liegt auf dem pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten zusammentreffen. In dem Gebiet ereignen sich jährlich bis zu 15.000 Erdstöße.
Im September hatte ein Erdbeben der Stärke 7,1 an der Ostküste Neuseelands einen kleinen Tsunami ausgelöst, bei dem es aber nicht zu größeren Schäden kam.