Österreich-Kritik nach Reisewarnung

NRW-Laschet: ''Gütersloh nicht schlimmer als Ischgl''

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Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zeigte in einem Interview kein Verständnis für die Reisewarnung Österreichs.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat Österreich wegen der ausgesprochenen Reisewarnung für das deutsche Bundesland indirekt kritisiert: "Als in Ischgl mal etwas passiert ist, haben wir nicht eine Reisewarnung für ganz Österreich ausgesprochen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch bei "Bild live". "Ich glaube nicht, dass Gütersloh schlimmer ist als Ischgl."

Laschet kündigte an, alles Notwendige zu tun, um eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen: "Wir tun jetzt erst mal alles dafür, dass wir die Zahlen so kriegen, dass diese Reisewarnung bald wieder aufgehoben werden kann." Ein Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies hatte in den Kreisen Gütersloh und Warendorf zu einer deutlichen Verschärfung der Schutzmaßnahmen geführt.

Zu Reisebeschränkungen für Bürger aus dem Kreis Gütersloh an der Ostsee sagte Laschet, er verstehe Urlaubsregionen, dass sie "Klarheit haben wollen". "Aber ich werbe auch dafür, dass die Menschen, die sich haben testen lassen, die auch nachweisen können, dass sie das Virus nicht tragen, auch die Möglichkeit haben, in Urlaub zu gehen."

Den Unternehmer Clemens Tönnies hat Laschet nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen nicht angerufen. Nun komme es darauf an, dass die Behörden alles überprüfen - "das muss man klar trennen". Laschet: "Ich finde nicht, dass man das persönlich am Telefon klärt." Auf die Frage, ob er auf Tönnies wütend sei, antwortete der Ministerpräsident: "Naja, klar ist man wütend. Aber Wut ist in der Politik selten eine Kategorie." Es ärgere ihn aber maßlos, dass ein solcher Vorfall die bisherige Arbeit in den Kreisen zunichte mache.

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