Globaler Protesttag

Proteste vor Großbank in New York

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Hunderte Demonstranten zogen zu Filiale von JPMorgan Chase in Finanzviertel.

Die Proteste an der Wall Street halten auch mehr als vier Wochen nach ihrem Start an. Am Samstagmittag (Ortszeit) zogen mehrere hundert Demonstranten lautstark vor eine Filiale der US-Großbank JPMorgan Chase im New Yorker Finanzbezirk, um gegen die Macht des US-Branchenriesen zu demonstrieren. Zuvor hatten die Demonstranten bereits das nahe gelegene JPMorgan-Chase-Hochhaus umrundet, das mit Gittern abgesperrt war.

"Chase wurde mit Steuergeldern gerettet, wir wurden verkauft", riefen die Protestler in Sprechchören. JPMorgan Chase ist die bestverdienende aller Wall-Street-Banken und gehört zu den Gewinnern der Finanzkrise. Ihr Chef Jamie Dimon ist zudem einer der schärfsten Kritiker einer strengeren Bankenregulierung. Die Demonstranten riefen deshalb dazu auf, die Konten bei Chase zu kündigen und zu kleineren Genossenschaftsbanken zu wechseln.

Der Protestzug, dem sich auch viele Gewerkschaftler angeschlossen hatten, wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Es blieb jedoch zunächst friedlich, nachdem es in den Tagen zuvor immer wieder Zusammenstöße und Festnahmen gegeben hatte.

Die Proteste hatten vor mehr als vier Wochen in New York begonnen und haben sich mittlerweile - im Schulterschluss mit den "Empörten" in Madrid - auf Städte in aller Welt ausgebreitet. Die Wall-Street-Demonstranten verlangen, dass die Macht der Banken auf die Politik gebrochen wird und zudem die Reichen höher besteuert werden.

Am Nachmittag wollten die Protestler der Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") sich mit Studenten treffen, die sich gegen die hohen Belastungen durch ihre Schulden aus dem Studium wehren. Die US-Unis sind berüchtigt für ihre immensen Gebühren. Später sollte der Zug weiter zur Touristenmeile am Times Square gehen.

Auch in der US-Bundeshauptstadt Washington gingen Tausende auf die Straße - in diesem Fall, um ihrem Zorn über die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit Luft zu machen. An dem "Marsch auf Washington für Jobs und Gerechtigkeit" nahmen auch zahlreiche Bürgerrechtsaktivisten und Gewerkschafter teil.
 

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