Kuriose Prämien

Putins bizarre Geburten-Offensive

In Russland sorgt ein ungewöhnlicher Vorschlag zur Steigerung der Geburtenrate für Aufsehen.

Der 25-jährige kremlnahe Abgeordnete Georgi Arapow fordert eine bezahlte "Sex-Woche" für Arbeitnehmer. In dieser sogenannten "demografischen Woche" sollen Paare Zeit finden, sich fortzupflanzen – oder Singles die Möglichkeit erhalten, neue Beziehungen aufzubauen. Arapow, der selbst kinderlos ist, sieht darin eine Chance, Stress abzubauen und eine familienfreundliche Atmosphäre zu schaffen, berichtet der britische "Mirror".

Dramatischer Rückgang der Geburtenrate

Hintergrund ist ein dramatischer Rückgang der Geburtenrate, die laut aktuellen Zahlen auf ein 200-Jahres-Tief gesunken ist – trotz staatlicher Maßnahmen wie eingeschränkten Zugang zu Abtreibungen. Arbeitsminister Anton Kotjakow prüft die Umsetzbarkeit des Vorschlags. Der orthodoxe Geistliche und Putin-Anhänger Andrej Tkatschow ging noch weiter und forderte eine "Kinderlosigkeitssteuer" für Männer über 40 ohne Nachwuchs. Männer ohne Kinder bezeichnete er in einem bizarren TV-Auftritt als "Drohnen" – manche davon seien "krank" oder sollten gar "kastriert" werden.

Bereits zuvor sorgten kuriose Vorschläge für Diskussionen: So empfahl ein Regional-Gesundheitsminister, Arbeitnehmer sollten während Kaffee- oder Mittagspausen Sex haben. Weitere Ideen reichten von einem "Sexministerium" über bezahlte erste Dates (rund 48 Euro) bis hin zu Nachtabschaltungen von Internet und Strom (22–2 Uhr), um die Menschen zum Kinderkriegen zu bewegen.

Außerdem erhalten junge Frauen in mehreren Regionen Geldprämien für Geburten: Studentinnen in Khabarowsk erhalten etwa 1.000 Euro, in Tscheljabinsk sogar bis zu 10.000 Euro.

Präsident Putin betont: "Die Erhaltung des russischen Volkes ist unsere höchste nationale Priorität." Politikerin Anna Kusnezowa fordert, Frauen sollten mit etwa 19 bis 20 Jahren mit dem Kinderkriegen beginnen.

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