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Corona-Skandal

Reisten Tönnies-Mitarbeiter über Österreich heim?

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600-800 Angestellte sollen nicht vor der Quarantäne abgereist sein. Ihre Route führte wohl durch Österreich.

Der Kreis Gütersloh hat Hinweise, dass Beschäftigte vor Verhängung der Quarantäne für sämtliche Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück abgereist sind. "Wir haben vermehrte Mobilität wahrgenommen", sagte eine Kreissprecherin. Das sei dem Kreis von Bürgern zugetragen worden. "Eine Handhabe, das zu unterbinden, hatten wir zu der Zeit nicht."
 
Der Kreis hatte die Quarantäne am Freitag angeordnet. Sie gilt auch für alle Haushaltsangehörigen der Beschäftigten.
 

600-800 Mitarbeiter

Am Standort Rheda-Wiedenbrück, dem größten Schlachtereibetrieb Deutschlands, sind nach Unternehmensangaben rund 6.500 Menschen tätig. Rund die Hälfte aller Beschäftigten in der gesamten Tönnies-Unternehmensgruppe arbeiten nach Angaben eines Sprechers über Subunternehmen für Tönnies. Insgesamt seien Menschen aus 87 Nationen für Tönnies tätig. Die mit Abstand größten Gruppen kämen aus Rumänien und Polen. Rund ein Drittel der Beschäftigten mit ausländischer Nationalität lebe mit ihren Familien in Deutschland.
 
Nach Angaben der Kreissprecherin hat der Leiter des Krisenstabs, Thomas Kuhlbusch, im Zusammenhang mit den Abreisen bereits Kontakt zu den Botschaften der Herkunftsländer aufgenommen und sie darüber informiert. Einige Botschaften hätten sich auch selbst gemeldet. Botschaftsvertreter nahmen auch an der Sitzung des Krisenstabs am Sonntag in Gütersloh teil. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass Arbeiter nach Rumänien und Bulgarien abgereist seien. Ihre Route aus Nordrhein-Westfalen in die Heimat führte dabei wohl auch durch Österreich. 
 
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