Im antarktischen Rossmeer haben Forscher mehr als 40 Methan-Lecks entdeckt – das klimaschädliche Gas könnte laut Experten gefährliche Folgen für die Erderwärmung haben.
Rossmeer (Antarktis) – Ein alarmierender Fund sorgt für Aufsehen in der Klimaforschung: Wissenschaftler haben im antarktischen Rossmeer mehr als 40 Stellen entdeckt, an denen Methan aus dem Meeresboden austritt.
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Das Gas sei „eine echte Unbekannte“ und könne „wirklich gefährlich werden“, warnt Meeresbiologe Andrew Thurber. Methan wird zwar auch als Heiz- oder Treibstoff verwendet, ist jedoch eines der klimaschädlichsten Gase überhaupt. „Jede neu entdeckte Quelle sorgte zunächst für Begeisterung, die sich jedoch schnell in Sorge verwandelte“, erzählt Meeresforscherin Sarah Seabrook gegenüber CNN.
Methan – 80-mal klimaschädlicher als CO₂
Laut den Forschern könnte das austretende Methan direkt in die Atmosphäre gelangen. Das wäre besonders problematisch: Denn Methan wirkt in den ersten 20 Jahren nach seinem Austritt etwa 80-mal stärker auf die Erderwärmung als das bekannte Treibhausgas CO₂.
Bislang war in der Antarktis nur eine einzelne Austrittsstelle bekannt. Die neuen Entdeckungen zeigen ein dramatisch anderes Bild. „Etwas, das früher als selten galt, scheint plötzlich weit verbreitet zu sein“, sagt Seabrook, Mitautorin der in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlichten Studie.
„Epizentrum der Gefahr“
Besonders kritisch sei die Lage in der Antarktis, wo sich gewaltige Mengen Methan im Untergrund befinden. „Wenn wir die Erde weiter aufheizen, könnte sich dieses natürliche Labor in ein Epizentrum der Gefahr verwandeln“, warnt Thurber.
Noch ist unklar, wie viel Methan tatsächlich in die Atmosphäre gelangt und wie viel bereits unterhalb des Meeresbodens zersetzt wird. Die Forschenden vermuten jedoch, dass der Klimawandel selbst die Freisetzung verstärken könnte. „Es kann eine Rückkopplungsschleife entstehen“, erklärt Seabrook. „Der Klimawandel verstärkt Methanquellen, die wiederum die Erderhitzung ankurbeln.“