Laut Übergangsrat

Schon 10.000 Tote in Libyen

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Alleine bei den Gefechten um Misrata sterben pro Tag rund 20 Menschen.

Bei den Kämpfen in Libyen sind nach Schätzungen des Übergangsrates in den vergangenen Wochen insgesamt 10.000 Menschen getötet worden. In Tripolis und Misurata gebe es jeweils etwa 1.000 Opfer, in der Region um al-Sawija rund 1.500 Tote, sagte Abdelhafid Ghoga, ein Sprecher des Übergangsrates der Aufständischen, am Freitag in Bengasi.

Mehr humanitäre Hilfe nötig
Er begrüßte ein mögliches Engagement Deutschlands bei der militärischen Absicherung von Hilfstransporten. In Libyen seien vier humanitäre Korridore nötig. Die südlichen Oasen müssten aus dem Osten, das westliche Berggebiet aber von Tunesien aus versorgt werden. Al-Sawija und Misrata müssten auf dem Seeweg Hilfe erhalten. Allein in der eingeschlossen Stadt Misrata gebe es jeden Tag 20 Tote und inzwischen insgesamt 2.000 Verletzte.

Übergangsrat schließt Verhandlungen mit Gaddafi aus
Ghoga erteilte allen Friedensbemühungen, die auf einen Dialog der Aufständischen mit dem Machthaber Muammar al-Gaddafi abzielen, eine scharfe Absage. "Mit Gaddafi verhandeln? Niemals", sagte Ghoga. Wenn ein türkischer Friedensplan darauf hinauslaufe, werde er abgelehnt. Gaddafi und seine Familien müssten Libyen verlassen.

Aufständische und NATO wollen besser kommunizieren
Der Sprecher kündigte an, die Aufständischen und die NATO wollten ihre Kommunikation verbessern. Am Donnerstag hatte es einen zweiten tödlichen Luftangriff der NATO auf die Rebellen gegeben. Im Gespräch sei nun ein einziger fester Gesprächskanal "von Punkt zu Punkt". "Wir werden unsere Revolution vollenden. Ein Monat, zwei Monate, notfalls ein Jahr lang", sagte er.

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