Bangkoks Wall Street wurde zum Sperrbezirk für Regierungsgegner erklärt.
Die thailändische Armee hat das Banken-und Büroviertel in der Hauptstadt Bangkok gesichert, um eine Besetzung durch die Opposition zu verhindern. Zum Teil mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten bezogen am Montag hinter Stacheldraht und Metallabsperrungen Stellung. Ihnen standen Hunderte sogenannte Rothemden gegenüber, die mit ihren seit Wochen andauernden Protesten vorgezogene Neuwahlen erzwingen wollen.
Die Opposition, die seit geraumer Zeit ein elegantes Geschäftsviertel besetzt hält, hat einen Marsch auf das jetzt von der Armee übernommene Büroviertel angekündigt. Die Gegner der Regierung missachten mit ihren Aktionen den von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva verhängten Ausnahmezustand.
Vorgehen von sanft auf massiv gesteigert
Ein Armeesprecher
forderte die Opposition auf, keine Kinder und alte Leute in vorderer Linie
demonstrieren zu lassen. Das Vorgehen der Streitkräfte werde schrittweise
von sanft auf massiv gesteigert. Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn
sagte, die Sicherheitskräfte hätten klaren Befehl, eine Ausweitung der
Proteste auf andere Viertel zu verhindern.
Bei vorangegangenen gewaltsamen Auseinandersetzungen waren 25 Menschen getötet und mehr als 800 verletzt worden. Das könnte Analysten zufolge zu einer Verhärtung der Fronten geführt haben.
Putsch droht
Das Idol der "Rothemden", der 2006 vom Militär als
Regierungschef gestürzte Thaksin Shinawatra bekräftigte unterdessen die
Forderung nach Neuwahlen. Sollte Abhisit diese verweigern, drohten weitere
militärische Gewalt und am Ende ein Putsch, warnte Thaksin in einem
Telefongespräch mit Reuters.
In die Bemühungen um ein Ende der Krise schalteten sich auch die Oppositionsführer und früheren Ministerpräsidenten Chavalit Yongchaiyudh und Somchai Wongsawat ein. Sie baten König Bhumibol Adulyedej um eine Audienz.