Nach Satellitenstart

Südkorea nun im Klub der Raumfahrtnationen

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Im dritten Anlauf gelang Satellitenstart.

Beim dritten Versuch ist es Südkorea erstmals gelungen, einen Satelliten im Orbit zu platzieren. Mit dem erfolgreichen Raketenstart vom Naro Space Center an der Südküste der koreanischen Halbinsel trat das Land am Mittwoch in den exklusiven Klub der Raumfahrtnationen ein. Nur sieben Wochen zuvor war dieser Schritt dem rivalisierenden Nordkorea gelungen.

Der Start der 140 Tonnen schweren Trägerrakete KSLV-I um 16.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MEZ) wurde live im Fernsehen und auf Großbildschirme übertragen. Nach neun Minuten wurde der transportierte Satellit, der ein Jahr lang die kosmische Strahlung messen soll, in einer Umlaufbahn ausgesetzt. "Nach Auswertung vielfacher Daten können wir sagen, dass die Naro-Rakete den Forschungssatelliten erfolgreich im Orbit platziert hat", verkündete danach Südkoreas Wissenschaftsminister Lee Ju Ho im Kontrollzentrum.

Dieser Erfolg war von besonderer Bedeutung, weil die Finanzierung der südkoreanischen Raumfahrtambitionen nach zwei Fehlversuchen nicht mehr gesichert schien. Außerdem hatte Russland als Entwicklungspartner lediglich zugesagt, drei erste Stufen für die Trägerraketen zu liefern. 2009 hatte die Rakete die vorgesehene Umlaufbahn erreicht, konnte aber den Satelliten nicht aussetzen. Im folgenden Jahr explodierte die Rakete bereits zwei Minuten nach dem Start.

Südkoreas Ehrgeiz, neben China, Japan und Indien zu den asiatischen Raumfahrtländern zu gehören, war lange Zeit vom wichtigsten Alliierten, den USA, gebremst worden, der einen Raketenwettlauf der beiden bitter verfeindeten koreanischen Staaten befürchtete. Nachdem Seoul 2001 dem Raketentechnologie-Kontrollregime (MTCR) beigetreten war, konnte die Partnerschaft mit Russland eingegangen werden, die auch wegen der Fehlschläge aber keine Zukunft hat. Bis 2021 will Südkorea nun eine dreistufige Trägerrakete komplett aus eigener Produktion entwickeln, die 1,5 Tonnen Nutzlast transportieren kann.

Den innerkoreanischen Wettlauf gewann aber am Ende der kommunistische Norden, dem es nach mehreren Fehlschlägen am 12. Dezember erstmals gelang, einen Satelliten im Orbit zu platzieren. Da die Regierung in Pjöngjang schon zweimal Atomtests vornahm, wird ihr Raumfahrtprogramm von der Weltgemeinschaft mit Besorgnis gesehen. Sanktionen sollen das Land zwingen, sich internationalen Kontrollmechanismen zu unterwerfen.

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