Syrien

Syriens Regierungskräfte nahmen letzte größere IS-Bastion ein

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Heftige Kämpfe in Abu Kamal.

Syrische Regierungskräfte haben die letzte größere IS-Bastion in dem Bürgerkriegsland nach Angaben von Aktivsten eingenommen. Die Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hätten sich aus der Stadt Albu Kamal im Osten Syriens zurückgezogen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag. Dafür hätten ihnen die Regierungskräfte einen Korridor geöffnet.

Eingekesselt

Die syrische Armee und ihre Verbündeten - darunter die libanesische Hisbollah-Miliz - hatten die Stadt an der Grenze zum Irak dem Bericht zufolge nur wenige Stunden zuvor eingekesselt. In den vergangenen Wochen waren sie demnach stetig vom Süden und Westen her auf Albu Kamal vorgerückt. Vom Osten her habe nun die irakische Armee die IS-Kämpfer in Bedrängnis gebracht. Der IS hatte die Stadt in der ölreichen Provinz Deir ez-Zor 2014 eingenommen.

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht herrschte der IS in weiten Gebieten Syriens und des Irak. In den vergangenen Monaten wurde sie aber aus weiten Teilen dieser Gebiete vertrieben. So verloren die Jihadisten ihre syrische de-facto-Hauptstadt Raqqa und ihre irakische Hochburg Mosul. Im Irak hat der IS nur noch in der Ortschaft Rawa und einigen Nachbardörfern das Sagen. Ansonsten kontrolliert er noch einige vereinzelte Wüstengebiete im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Irak.

In der Mitte und im Osten Syriens gingen die Armee sowie die mit ihr verbündete Hisbollah und andere schiitische Milizen gegen die Islamisten vor. Dabei wurden sie vom Iran und Russland unterstützt. Gegen den IS kämpft auch eine rivalisierende Allianz unter Führung der USA. Dazu gehören kurdische und arabische Milizen. Im Irak wurde der IS von der Armee vertrieben, die dabei von der US-Allianz sowie von pro-iranischen Milizen unterstützt wurde.

Fluchtbewegung

Die Kämpfe lösten eine riesige Fluchtwelle aus. Allein aus Albu Kamal seien in den vergangenen Wochen schätzungsweise 120.000 Menschen geflohen, erklärte Linda Tom von der Niederlassung des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) in Damaskus.
 

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