Starke Winde

"Teufelshauch" verwüstet Kalifornien

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Es wird mit weiteren Stürmen gerechnet. Angst vor Buschbränden wächst.

Schwere Herbststürme haben in Südkalifornien hunderttausende Menschen die Nacht auf Freitag im Dunklen verbringen lassen. Zuvor waren heftige Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern über die Region gefegt. Strommasten knickten um, Bäume wurden mitsamt Wurzeln aus dem Boden gerissen.

Das auch "Teufelswinde", "Teufelshauch" oder "roter Wind" genannte Phänomen entsteht vorwiegend im Herbst und frühen Winter, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Hochplateau von Nevada, Utah und Idaho bildet. Die normalerweise kalte und ohnehin trockene Luft der Wüste drängt dann in südwestlicher Richtung abwärts durch enge Schluchten vor der kalifornischen Küste. Dort erwärmt sie sich und gewinnt massiv an Geschwindigkeit.

Mehr als 300.000 ohne Strom

Dem US-Fernsehsender CNN zufolge waren zunächst mehr als 300.000 Stromkunden - Haushalte und Geschäfte - ohne Elektrizität. Alleine rund um Los Angeles waren nach Berichten der Gemeindebehörden 75 Prozent der Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen, wie die Zeitung "Los Angeles Times" online meldete.

"Niemand in unserer Behörde hat jemals so viele Schäden gesehen. Niemand", sagte Jon Kirk Mukri von der Parkverwaltung in Los Angeles der Zeitung. Die Anlagen seien derart mit abgerissenen Ästen und Zweigen übersät, dass die eine Gefahr für die Öffentlichkeit seien. Für den Landkreis von Los Angeles wurde der Notstand erklärt, wodurch Finanzmittel frei werden. Der Nationale Wetterdienst sprach von "den stärksten östlichen Winden der vergangenen Jahre".

Schwer getroffen wurde auch die Stadt Pasadena östlich von Los Angeles. Im gesamten Stadtgebiet lägen Bäume und Äste umher, zusammen mit abgerissenen Stromkabeln, sagte Bürgermeister Michael Beck der Zeitung. Bürgern ohne Strom sei geraten worden, sich mit Eis und Taschenlampen einzudecken.

Auch auf dem Los Angeles International Airport fiel teilweise die Elektrizität aus. Zahlreiche Flüge mussten verschoben oder gestrichen werden. Die Aufräumarbeiten sollen nach Angaben der "Los Angeles Times" noch bis in die nächste Woche andauern.
 

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