Ein Flensburger Theologie-Professor sorgt mit neuem Buch für Aufsehen.
„Der Islam wird im hohen Maße instrumentalisiert. Das kennt man auch aus der christlichen Religion“, erklärt Ralf K. Wüstenberg gegenüber shz.de. Der Professor für Theologie lässt im Gespräch wissen, dass es falsch sei, den Islam mit Terror gleichzusetzen.
Terror hat nichts mit Islam zu tun
„Der islamistische Terror hat nichts mit dem Islam zu tun. Wir sollten mit den Muslimen deutlich machen, dass es den Unterschied zwischen Terror und der Religion gibt und dass jede Religion zur Gewalt neigen kann, wenn sie politisch instrumentalisiert wird", so der Professor.
In dem Buch geht es auch um das Verhältnis zwischen dem Christentum und dem Islam. Wüstenberg ist in seinem Buch darauf bedacht, auch die Gemeinsamkeiten beider Religionen herauszustreichen. Unter anderem mit kurios anmutenden Methoden: Beispielsweise stellt er die Frage in den Raum, ob Calvin ein Dschihadist gewesen sein könnte.
„Wir verstehen unter Dschihad nur die kämpferische Auseinandersetzung im militärischen Sinne. Der Begriff ist jedoch weiter gefasst. Der Kampf gegen die Ungläubigen – das ist der Kleine Dschihad. Der Große Dschihad aber ist der Kampf gegen das Ego. Die Überwindung, nicht sich selbst, sondern Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Dschihadist ist ein zutiefst gläubiger Mensch, der sich ganz und gar – so wie man das aus der reformatorischen Theologie kennt – ein Leben der Hingabe führt. So wie Calvin“, so Wüstenberg auf shz.de.